In Niederrieden kann künftig auf einer beschränkten Fläche Kies abgebaut werden. Einstimmig hat sich der Gemeinderat für eine Änderung des Flächennutzungsplans ausgesprochen, die die Ausweisung einer 22 Hektar großen Konzentrationszone vorsieht. Bürgermeister Michael Büchler zeigt sich erleichtert über den gefassten Beschluss, da dieser den Abbau von Kies "in nicht unerheblichem Umfang einschränken" werde, so der Rathauschef. Er sei zugunsten anderer Entwicklungsziele (Landwirtschaft und Gewerbe) gefallen.
Laut Büchler hat der Gemeinderat "alles in seiner Macht Stehende getan, einen ausufernden Kiesabbau, der eine städtebaulich sinnvolle Entwicklung auf Jahrzehnte hin unmöglich machen würde", zu verhindern. "Ganz hätten wir den Kiesabbau nicht abwenden können", so Büchler mit Blick auf die im Regionalplan verankerte Vorbehaltsfläche.
Bürgermeister ist optimistisch
Nun liege es am Landratsamt Unterallgäu, durch Genehmigung der vorgelegten Planung den Weg zu ihrem tatsächlichen Inkrafttreten freizumachen, so das Gemeindeoberhaupt. Allerdings sieht Büchler keine Gründe, weshalb die Genehmigung verweigert werden sollte. "Der Landrat selbst hat in Gesprächen mehrfach die Ausweisung einer Konzentrationszone zum Kiesabbau als sinnvoll beziehungsweise wünschenswert bezeichnet.
" Zudem habe die Abteilung Ortsplanung beim Landratsamt verdeutlicht, dass eine reduzierte Kiesabbaufläche aus ortsplanerischer Sicht "sehr begrüßt" werde und mit der vorgelegten Planung Einverständnis bestehe, so Büchler.
In einem nächsten Schritt berät der Gemeinderat über den Bebauungsplan "Kiesabbau". Entscheidend wird dabei das Thema "Nass- oder Trockenabbau?" sein. Beim Nassabbau würde Grundwasser offengelegt, weshalb die Gemeinde laut Büchler den Trockenabbau favorisiere. Zum einen, um eine Verunreinigung des Grundwassers zu verhindern, zum anderen, weil beim Trockenabbau anders als beim Nassabbau Flächen wieder zugeschüttet werden dürfen.
Albert Schaaff von der "Bürgerinitiative Illerschutz" betont, grundsätzlich weiter gegen jede Form des Kiesabbaus zu sein - auch auf Konzentrationsflächen. Allerdings sei der momentane Beschluss "die Kröte, die man jetzt schlucken muss". Der Abbau auf einer Fläche von 22 Hektar sei besser als der auf einem weitaus größeren Gebiet, sagt er mit Blick auf die 95 Hektar große Vorbehaltsfläche.
Ziel der Initiative sei es, dass dieses Vorbehaltsgebiet wieder zurückgenommen wird. Dazu müsste der Regionalplan geändert werden - "eine schwierige Geschichte", so Schaaff. "Wenn die Regierung mal was gemacht hat, ändert sie nicht so einfach ihre Meinung." Unterstützung erhofft sich die Initiative von der Gemeinde.
Schaaff räumt ein, dass gegen die Konzentrationszone der Klageweg möglich wäre. Allerdings könne die Initiative den finanziellen Aufwand nicht stemmen. Besorgniserregend findet Schaaff die Entwicklung, dass in immer mehr Kommunen Konzentrationsflächen ausgewiesen werden, wodurch sich das Problem "Kiesabbau" kontinuierlich ausweite.