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KGM in neuen Händen

Kaufbeuren

KGM in neuen Händen

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    KGM in neuen Händen
    KGM in neuen Händen Foto: mathias wild

    Draußen strahlte die Sonne, und sogar das sonst so triste Büro des Interimsgeschäftsführers Dr. Bodo Viets wirkte an diesem Dienstag richtig freundlich. Es war ein guter Tag für das Unternehmen Kaufbeurer Geräte- und Maschinenbau (KGM) in der Füssener Straße. Die neuen Eigentümer Kurt Dollhofer und Martina Mösche unterzeichneten den Kaufvertrag. Alle 145 Arbeitsplätze werden erhalten. Die beiden Investoren möchten das Unternehmen KGM, das künftig Venturetec Mechatronics heißt, auf Wachstumsmärkte ausrichten. "Wir wollten ja keine Gebrauchtmaschinenfirma kaufen", so Dollhofer, den eigenen Worten zufolge vor allem "die Performance der Mitarbeiter" überzeugt hat.

    Der Betrieb in der Füssener Straße war Anfang des Jahres 2007 in die Pleite gerutscht. Bereits vor Beginn der Wirtschaftskrise wurde KGM von den Mitarbeitern der Insolvenzverwaltung Pluta saniert. Seitdem suchten Michael Pluta und sein Bevollmächtigter Dr. Bodo Viets einen Käufer, der dem in seinen Grundfesten wirtschaftlich gesunden Unternehmen mit zuletzt 145 Mitarbeitern eine langfristige Perspektive bietet. Seit Februar wurde mit Dollhofer und Mösche verhandelt, "zeitweise sehr hart", so Viets. "Am Ende gab es aber einen absoluten Gleichklang." Ziel sei es gewesen, das Unternehmen als Einheit zu verkaufen. Dies sei gelungen, wobei laut Viets die Rettung aller Arbeitsstellen in einem solchen Fall eher atypisch sei. "Ich bin überzeugt davon, dass wir die richtigen Bewerber gefunden haben", so Viets, der das Unternehmen nun seit fast drei Jahren führt und es offiziell am 1.

    November übergibt.

    Dollhofer und Mösche sind Geschäftsführer der Dogatte-Holding mit Sitz in Fürstenfeldbruck, unter deren Dach sich die Gesellschaften Venturetec und neuerdings auch die Venturetec Mechatronics (KGM) befinden. Beide Unternehmen sollen sich gegenseitig befruchten, denn Venturetec ist ein Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen für den Hightech-Bereich in der produzierenden Industrie. Dabei geht es um die Markteinführung zukunftsorientierter Technologien auf dem nationalen und internationalen Markt. Im Fokus stehen die Bereiche Medizintechnik, Industrieanlagen und alternative Energie, etwa Windkraft. In einem Unternehmen wie KGM können Komponenten für solche Produkte oder ganze Systeme nun auch selbst gefertigt werden. Dabei zeige sich die große Bandbreite der Verarbeitung innerhalb des Unternehmens als großer Vorteil, so Dollhofer.

    Sie reicht von der Zerspanung über die Blechbearbeitung bis zur Montage und Galvanik (Oberflächenveredelung).

    Bis zu den schwarzen Zahlen ist es aber noch ein weiter Weg. Nun geht es laut Martina Mösche darum, die Verluste zu stoppen, die das Unternehmen vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise einfährt. Ziel sei es, den Umsatz anzukurbeln und an der Kostenschraube zu drehen, wobei nicht an Stellenstreichungen gedacht sei. Im Gegenteil: Bei Bedarf solle aufgestockt werden.

    Zu möglichen Neubauplänen äußerten sich die beiden Geschäftsführer nicht. Auch zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

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