Das Allgäu hat nicht allzu viele Helden. Einer ist der Ritter Heinrich aus Kempten. Ein kerniger Kerl, zudem ein Hitzkopf und stur wie ein Stier. Ob er überhaupt gelebt hat, weiß man aber nicht. Wenn überhaupt, dann im 10. Jahrhundert. Der Legende nach geriet er in blutigen Streit mit Kaiser Otto I. und durfte ihm nicht mehr unter die Augen treten; später rettete er ihm paradoxerweise in einer heldenhaften Aktion das Leben, indem er nackt aus einem Badezuber sprang, sein Schwert griff und den in Not geratenen Otto gegen feindliche Angreifer verteidigte. Das wäre ein hollywoodreifer Stoff – oder ein schauriges Schauspiel für die Bühne.
Das Theater in Kempten geht in seiner Inszenierung „Heinrich von Kempten“ die Geschichte anders an, wie die umjubelte Premiere im kleinen Saal zeigte. Es macht daraus eine Art Moritat. Oder handelt es sich um ein Drama? Eine Farce? Einen Thriller? Egal. Silvia Armbruster, Intendantin und Regisseurin, dreht die Vorlage von Konrad von Würzburg aus dem 13. Jahrhundert zusammen mit Autor Wolfgang Seidenberg gehörig durch den Wolf.
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