Kempten/Hockenheim | az | Monatelang haben sie konzipiert, konstruiert, gebaut und getestet. Nun endlich fiel der Startschuss: 78 internationalen Studententeams geben bei der diesjährigen Formula Student Germany (FSG) auf dem Hockenheimring Gas. Seit gestern bis zum 10. August treten die angehenden Ingenieure und Wirtschaftswissenschaftler in selbst gebauten Rennwagen gegeneinander an. Erstmals mit dabei: Infinity Racing, das Rennteam der Hochschule Kempten.
"Für uns ist die Formula Student eine einzigartige Erfahrung", erklärt Christian Rothe, der Projektleiter bei Infinity Racing. "Wir können unser Studienwissen anwenden, sammeln wichtige praktische Erfahrungen und lernen, ein umfangreiches Projekt zu bewältigen." Bei der FSG zählt nämlich nicht nur, welches Team als erstes im selbst gebauten Boliden die Ziellinie überquert. Eine Jury aus Experten der Motorsport-, Automobil- und Zulieferindustrie bewertet ein Gesamtpaket: Für Konstruktion, Design, Fahreigenschaften, und Rennperformance des Wagens werden ebenso Punkte vergeben wie für die Erstellung eines Kostenplans und einer Verkaufspräsentation.
Die Messlatte für die Teilnehmer liegt hoch. Der Mix an Aufgaben erfordert perfektes Teamwork, Projekt- und Zeitmanagement - Bereiche, die im Studium für Ingenieure sonst kaum eine Rolle spielen. "Aber genau das sind Qualifikationen, die im Berufsleben gefordert werden", sagt Nick Steiner, Leiter der Brunel Niederlassung in Lindau. Die Brunel GmbH, einer der führenden Ingenieurdienstleister mit 48 Standorten in Deutschland, ist Sponsor der FSG und greift ferner dem Team von Infinity Racing unter die Arme. "Wir möchten die Studenten dabei unterstützen, diese wichtige Praxiserfahrung zu sammeln", erläutert Steiner das Engagement von Brunel.
Das 50-köpfige Team von Infinity Racing arbeitete seit rund drei Monaten an ihrem "Tomsoi 1". Etwa 40 Arbeitsstunden steckten Christian Rothe und seine Kollegen pro Woche in das Projekt. Die Kunst bestand darin, innerhalb der eng gesteckten Vorgaben der FSG die technischen Feinheiten des Boliden so zu modifizieren, dass das Auto möglichst schnell und stabil ist. "Für uns ist es die erste Teilnahme bei der FSG", so Rothe.
"Wir möchten das beste Team unter den Neueinsteigern werden. Außerdem wollen wir reichlich Erfahrungen sammeln, die wir direkt in die Entwicklung des "Tomsoi 2" einfließen lassen können", hat sich Rothe hohe Ziele gesteckt.
