befinden sich im Aufwind Acht Prozent mehr Schüler Abwärtstrend bei Volksschulen. Von Michael Dumler Kempten Die vier Kemptener Förderschulen befinden sich im Aufwind. Von insgesamt 671 Schülern besuchen heuer 223 das Staatliche Förderzentrum, 169 die Tom-Mutters-Schule, 144 die Astrid-Lindgren-Schule und 135 das Private Förderzentrum. Das sind knapp acht Prozent mehr als im Vorjahr. Immer mehr Eltern würden die Vorteile der Förderschulen kleinere Klassen und genügend Fachpersonal erkennen, berichtete Schulreferent Hans Grob auf einer Sitzung des Schul- und Kulturausschusses.
'Je früher und intensiver die Förderung einsetzt, desto besser ist der Erfolg', erklärte Grob. So schafften jährlich zwischen 30 und 40 Prozent der Schüler der privaten Teilzentren den Sprung in die staatlichen Grund- und Hauptschulen. In den Diagnose- und Förderklassen werde in drei Schuljahren der Schulstoff aus zwei Jahren behandelt. Die Astrid-Lindgren-Schule des Vereins für Körperbehinderte legte heuer bei den Schülerzahlen am kräftigsten zu (plus 14 Prozent) und musste zwei neue Klassen einrichten.
Erfreulich sei, dass die durchschnittliche Klassenstärke an den Kemptener Grundschulen auf 23,54 gesenkt werden konnte. An der Gustav-Stresemann-Volksschule laufe derzeit ein pädagogischer Modellversuch, bei dem fünf hörbehinderte Kinder und fünf Kinder ohne Behinderung eine Klasse bilden, gab Grob bekannt. Während die Realschulen heuer einen Ansturm erlebten, verzeichneten die Volksschulen einen Schülerrückgang um 2,24 Prozent. Aufgrund verschärfter Zugangsbestimmungen rutschten die Fachoberschule und Berufsoberschule in ein Minus von acht Prozent. Ebenfalls weniger Schüler gehen auf die Hauswirtschaftlich-landwirtschaftliche Berufsschule (minus 5,2). Dagegen legte die Technikerschule um über sieben Prozent zu.
'Die Kemptener Gymnasien erfreuen sich nach wie vor steigender Schülerzahlen', so Grob. Dabei seien die Mädchen weiter im Vormarsch. Von insgesamt 3113 Gymnasiasten am Allgäu-, Hildegardis- und Carl-von-Linde-Gymnasium stellen die 1666 Mädchen die Mehrheit (Jungen: 1447). Vor allem im Allgäu-Gymnasium werde sich durch die prognostizierten Zuwachsraten bis 2008 die Raumsituation weiter verschärfen, so Grob.
Während sich die Instrumentalabteilung in der Sing- und Musikschule immer größerer Beliebtheit erfreut (Zuwachsrate von knapp sechs Prozent), gehe das Interesse für den Gesangsunterricht zurück. 34 Schüler (über neun Prozent) weniger als im Vorjahr verzeichnete die Singabteilung.
'An manchen Schulen haben wir bis zu zwanzig Nationen', erklärte der Stadtschulrat. An den Volksschulen sind heuer 806 Kinder ausländischer Mitbürger eingeschrieben. Verschwindend gering ist ihre Zahl dagegen bei den weiterführenden Schulen (Gymnasien/Realschulen): Unter den 5270 Schülern finden sich nur 131 ausländische Kinder. Grob führt dies auf nicht entsprechende schulische Leistungen zurück. Mangelnde Deutschkenntnisse und der fremde Kulturkreis seien dabei ebenso ein Problem, wie fehlende Unterstützung durch das Elternhaus.