An einen 'Wirtschaftskrimi' erinnerten die Verantwortlichen beim Tag der offenen Tür von Allgäu Fleisch. Nach der Insolvenz des Kemptener Schlachthofs 2011 sei lange unklar gewesen, ob der Betrieb fortgeführt werden kann. Mit dem Einstieg von Clemens Tönnies gelang die Wende. Der Branchenführer investiert weitere Millionen in sein Allgäuer Standbein.
1000 bis 1200 Rinder werden derzeit pro Woche im Schlachthof an der Bleicherstraße verarbeitet. Über 90 Prozent stammen nach Firmenangaben aus der Region und angrenzenden Gebieten. Etwa die Hälfte wird als Rinderviertel oder -hälften weiterverkauft, der Rest läuft durch die Zerlegung und Veredelung. Mittelfristig werde eine Verdoppelung der Produktion angestrebt.
Die Planungen für ein neues 'Rinderband' laufen, drei bis vier Millionen Euro rechnet Konzernchef Clemens Tönnies dafür. Nach der Fertigstellung sei insgesamt 'ein zweistelliger Millionenbetrag' ins Allgäu geflossen. Hundert Mitarbeiter stehen derzeit auf den Lohn- und Gehaltslisten, rund 200 feste Arbeitsplätze seien das Ziel.
Abnehmer des Allgäuer Rindfleischs sind Lebensmittelketten wie Feneberg, Edeka und Rewe. Tönnies ist aber auch stark im Export etwa nach Italien, Spanien, Frankreich, Österreich: 'Allgäuer Fleisch hat in vielen Ländern einen guten Klang, und er soll noch besser werden.' Schalke-Präsident Tönnies beschäftigt in den acht Produktionsstätten seines Familienunternehmens rund 8000 Mitarbeiter. Im Hauptwerk in Rheda-Wiedenbrück in Nordrhein-Westfalen werden täglich rund 26 000 Schweine geschlachtet.