Sportanlagen Neue Situation: Weil eine dritte Turnhalle am Sonthofer Gymnasium gefördert würde, will der Stadtrat den Platz freihalten - Verwaltung soll anderen Standort für privaten Investor suchen">

Artikel: Keine Trendsporthalle neben das Gymnasium

27. November 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Sportanlagen Neue Situation: Weil eine dritte Turnhalle am Sonthofer Gymnasium gefördert würde, will der Stadtrat den Platz freihalten - Verwaltung soll anderen Standort für privaten Investor suchen

Von Ulrich Weigel |SonthofenDer Bau einer Trendsport- und Kletterhalle neben dem Sonthofer Gymnasium ist endgültig vom Tisch. Allerdings nicht das Projekt an sich, denn Gefallen fände der Stadtrat schon daran. Aber nun würde wohl doch der Bau einer richtigen dritten Turnhalle fürs Gymnasium gefördert, während die Soccerhalle für den Schulsport eh nicht so toll wäre. Laut Gemeinde-Unfallversicherung ist der Kunstrasen für Fußball und Hockey geeignet, nicht aber für Basisschulsport. Vereine anderer Ballsportarten wollen diese Halle nicht nutzen.

"Nicht an der Stelle", appellierte Schulleiter Hubert Thiele, dem Gymnasium nicht mit dem Bau der Trendsporthalle auf Jahrzehnte die Möglichkeit für eine dritte Turnhalle zu nehmen. Platz hat dort nur eines von beidem. Aus Schulsicht sei eine dritte Turnhalle nicht wünschenswert, sondern dringend notwendig - auch wenn die Stadt sie derzeit wohl nicht finanzieren könne. Laut Thiele legt das Gymnasium in den nächsten Jahren vermutlich auf etwa 30 Klassen zu.

Wie berichtet, hatte ein privater Investor angeboten, eine Soccerhalle (mit Kunstrasen und einem Squash-Feld) zu errichten und der Stadt Hallenzeiten für Schule und Vereine zu vermieten. Der Alpenverein hätte eine Kletterhalle angehängt. Das Thema war bereits 2005/06 in Sonthofen ohne endgültiges Ergebnis diskutiert worden.

Heuer kam das Projekt erneut auf den Tisch. "Irgendwann muss man aufhören, um den heißen Brei herumzureden", mahnte der Investor nun und forderte eine Entscheidung bis Januar. Nur dann könne er wie geplant im Oktober eröffnen. Der Investor zeigte dabei auch Gefallen an dem jetzt im Stadtrat vorgeschlagenen Alternativstandort am Illerstadion.

Dem folgte der Stadtrat in seinem Beschluss: Wohl lehnte er einstimmig den Standort Gymnasium für die Trendsporthalle ab, beauftragte aber die Verwaltung, andere Standorte zu suchen. Dann wird Anfang 2009 wieder beraten.

"Wir können dem Gymnasium nicht die dritte Halle verbauen", begründete Schulreferent Rudolf Gropper (Freie Wähler). Die Trendsporthalle wäre nur für den differenzierten Sportunterricht am Nachmittag nutzbar. Eine Turnhalle dagegen könnten neben dem Schulsport alle Vereine nutzen, auch abends. An einem anderen Standort stehe er der Trendsporthalle positiv gegenüber. Eine Einschätzung, der in der Debatte mehrere Stadträte folgten. Dagegen hatte Bürgermeister Hubert Buhl gefordert, das auch wirtschaftlich zu betrachten. Die private Trendsporthalle biete Alternativen, die es bisher nicht gab.