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Keine Lust auf Teerstraßen

Stiefenhofen

Keine Lust auf Teerstraßen

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    Keine Lust auf Teerstraßen
    Keine Lust auf Teerstraßen Foto: benjamin schwÄrzler

    Alles. Jeden Zeitungsartikel, jedes Foto, jede Urkunde, jeden Schnipsel. Xaver Fink bewahrt wirklich alles auf. Alles, was mit seiner sportlichen Lebensleistung zu tun hat, ist in sechs dicken Ordnern festgehalten, fein säuberlich chronologisch sortiert. Zum Laufen ist er Mitte der 70er gekommen, erst hobbymäßig, doch seit 1979 startet er bei Wettkämpfen. Mindestens 300 hat er seitdem bestritten - vom Kreiscup bis hin zur deutschen Meisterschaft. Als einer der ältesten Teilnehmer startet der 66-jähriger Stiefenhofener am Samstag zum sechsten Mal beim Eistobellauf des SV Maierhöfen-Grünenbach. Dass er daran auch heuer teilnehmen wird, steht für ihn außer Frage. "Der Eistobellauf ist einer der schönsten Läufe weit und breit", findet Fink.

    Gesundheit im Vordergrund

    Bereits als Lehrling ist er Tag für Tag vom damaligen Wohnort Heimenkirch zum Arbeitsplatz in Opfenbach geradelt. Die Begeisterung für Wettkampfsport kam vergleichsweise spät - doch losgelassen hat sie ihn nicht. Im Winter macht Fink Langlauf, doch im Sommer gilt seine Liebe den Berg- und Geländeläufen. "An mir schwätzen sie schon lange rauf, dass ich auch mal einen Halbmarathon laufen soll. Aber ich mag geteerte Strecken nicht. Ich bin Berglauf-Spezialist", betont der gelernte Schreiner, der mittlerweile seinen Ruhestand genießt. Diese strikte Haltung hat für ihn auch gesundheitliche Gründe. "Ich kenne viele Marathonläufer, die Probleme mit der Hüfte oder der Achillessehne haben", erklärt er.

    Die Gesundheit steht für ihn im Vordergrund. Es ist kurios genug, welchen Streich ihm sein Körper letztes Jahr gespielt hat: Bei einem Wanderunfall hat er sich eine Sehne im rechten Fuß gerissen. Er dachte, es sei bloß eine Prellung - und ist trotz Verletzung beim Eistobellauf und weiteren Wettkämpfen gestartet. Erst später wurde festgestellt, dass mehr kaputt war. Es folgte eine Operation, die eine Narbe fast bis zum Knie hinauf hinterlassen hat. "Ich halbes Jahr war ich außer Gefecht, aber jetzt geht es wieder einwandfrei", sagt er 66-Jährige.

    Die Zwangspause hat ihn allerdings den Lindenberger Frühlingslauf und den Berglauf am Schwarzen Grat verpassen lassen. Somit steht jetzt schon fest, dass er seinen letztjährigen Gesamtsieg beim Allgäu-Laufcup in der Altersklasse M65 nicht wird verteidigen können.

    Eine Tatsache, die ihn schon ein wenig wurmt. Denn er verhehlt nicht, dass er auf Laufzeiten und Platzierungen schaut. "Ich bin ehrgeizig. Der Konkurrenz schenk ich nix", sagt er.

    Im Vorjahr hat Fink einige Jüngere hinter sich gelassen und Rang 145 belegt. Und diesmal? "Ich war immer unter einer Stunde Laufzeit. Das sollte ich auch heuer packen - sonst höre ich auf", sagt er und grinst dabei. Ob er sein Ziel erreicht hat, steht sicher bald in einem der sechs dicken Ordner.

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