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Keine Friseurklassen mehr in Lindau

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Keine Friseurklassen mehr in Lindau

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    Künftig Berufsschulunterricht in Immenstadt oder Memmingen Lindau/Westallgäu (ee). Die Ausbildungsbetriebe im Friseurhandwerk haben gestern eine schlechte Nachricht erhalten. In der Lindauer Berufsschule wird es in diesem Schuljahr keine Klassen für Friseurlehrlinge geben. Auslöser für diesen Beschluss der Regierung von Schwaben ist, dass zu wenig Jugendliche diesen Beruf erlernen.

    Seit dem Beginn der Sommerferien zittern die überwiegend jungen Frauen, die das Friseurhandwerk im Landkreis Lindau lernen: Werden sie den schulischen Teil ihrer Ausbildung im neuen Schuljahr noch in der Lindauer Berufsschule absolvieren können oder müssen sie künftig für die Schultage längere Weg in Kauf nehmen? Jetzt ist es amtlich: 'Es gibt leider im laufenden Schuljahr 2006/07 in unserer Schule keine Friseurklassen mehr', bedauerte Berufsschulleiter Bruno Fischer. Die Regierung von Schwaben habe sich nicht erweichen lassen, von ihrer Mindestzahl von 16 Berufsschülern pro Klasse eine Ausnahme zu machen, schilderte Fischer das Ergebnis mehrere Gespräche mit Augsburg. Da aber im Kreis Lindau nur elf Jugendliche einen neuen Ausbildungsvertrag mit einem Friseursalon abgeschlossen haben, zuzüglich einer Jugendlichen, die einen Vertrag für das Einstiegsqualifikationsjahr (EQJ) in der Tasche hat, liegt die Zahl der Berufsanfänger mit insgesamt zwölf genauso unter der Mindestgrenze der Regierung wie der zweite und der dritte Ausbildungslehrgang, die jeweils 13 junge Leute zählen. Der Schulleiter hat nur ein Trostpflaster aus Augsburg bekommen: 'Die Regierung hat mir zugesagt, dass Lindau den Friseursprengel damit nicht endgültig verloren hat.' Sollten für das im September 2007 beginnende Ausbildungsjahr wieder 16 oder mehr neue Lehrverträge abgeschlossen werden, dann kann dieser Jahrgang wieder in Lindau in die Berufsschule gehen. Ab sofort muss der Friseurnachwuchs aus dem Landkreis längere Schulwege auf sich nehmen: Der Unterricht für sie findet entweder in Immenstadt oder Memmingen statt. Alternativ können auch Gastschulanträge an die Lindauer Berufsschule für den Schulbesuch in der württembergischen Nachbarschaft in Wangen oder Friedrichshafen gestellt werden, die Fischer nach eigener Aussage alle befürworten will. Allerdings müsse der Landkreis dann für diese Jugendlichen Gastschulbeiträge zahlen.

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