Füssen(asp). - Billig-Läden gibt es im Zentrum von Füssen und außerhalb 'auf der grünen Wiese' genug. Deshalb sollen sich nach den Plänen der Stadt auf dem Areal neben dem Sparkassen-Gebäude nur so genannte 'Frequenzbringer' ansiedeln dürfen. Im Gespräch sind ein Drogeriemarkt, ein Textilien-Kaufhaus und ein Lebensmittelmarkt. Der Einzelhandel macht sich ob dieser Entwicklung Sorgen, befürchtet Umsatzeinbußen und Geschäftsaufgaben, werden diese Pläne Wirklichkeit. 'Wenn bis zum Herbst keine Interessenten zusagen, ist das Thema erledigt', sagte Bürgermeister Christian Gangl am Montag vor der Werbegemeinschaft. Für diese Zusammenkunft im Hotel 'Hirsch' hatte die Werbegemeinschaft eine Reihe von Fragen an den Bürgermeister vorbereitet. Zentrales Thema: Wie kann der vorhandene Einzelhandel gestärkt und der Abfluss von Kaufkraft aus der Stadt Füssen gebremst werden. Auslöser für den Diskussions-Abend waren die Planungen der Stadt für das Grundstück östlich der Sparkasse. Wie unsere Zeitung berichtete, will sie auf dem freien Platz drei Sortimente ansiedeln: einen Drogeriemarkt mit umfassendem Angebot, ein Textil-Kaufhaus und einen 'Vollversorger', sprich Lebensmittelmarkt. Namen wie 'K&L Ruppert' oder 'C&A' und 'Drogeriemarkt Müller' machen die Runde. 'Für jedes Sortiment gibt es zwei bis drei Interessenten', sagte der Bürgermeister gegenüber unserer Zeitung. Den Mitgliedern der Werbegemeischaft erklärte er am Montag: 'Diese Idee wird derzeit mit dem Architekten weiter entwickelt.' Die möglichen Mieter seien aber noch nicht bekannt. 'Im Herbst liegen Ergebnisse vor, dann kann man konkret darüber reden', so Gangl. Der Bürgermeister und Stadtbaumeister Theo Fröchtenicht zeigten sich überzeugt, dass mit den drei an dieser Stelle vorgesehenen Geschäften Kaufkraft für Füssen gewonnen, die Innenstadt belebt und dem ansässigen Handel nicht geschadet werde. Gangl schaute in diesem Zusammenhang auch ins Jahr 2008: 'Dann wird voraussichtlich die Autobahn fertig und der Weg nach Kempten kürzer - aber auch umgekehrt', stellte er fest. Und darauf solle sich die Stadt vorbereiten. Die Sorgen der Händler aber nahmen der Bürger- und der Stadtbaumeister nicht. 'Der Umsatzkuchen bleibt der gleiche, nur die Stücke werden kleiner', meinte beispielsweise Boutique-Besitzer Klaus Engel. Dessen Worten zufolge nimmt das gesamte Textil-Angebot in Füssen bereits die größte Verkaufsfläche ein. Die vorgesehene Ansiedelung 'kann der Todesstoß für die Innenstadt sein', befürchtet Hanns-Jürgen Lüdicke von der gleichnamigen Parfümerie. Anders beurteilt Schmuckgeschäft-Inhaber Herbert Linke die Situation: 'Mit Aldi und Lidl ist in Füssen die Kaufkraft gestiegen', sagte er und fragte: 'Was fehlt in Füssen? Warum geht bei der Neuansiedlung der Gedanke nur in die drei Sparten Drogerie, Textil und Lebensmittel?' Stattdessen solle versucht werden, ein Warensegment zu erhalten, das noch nicht vorhanden ist: 'Ein Elektronik-Geschäft', lautet sein Vorschlag.
'1, 2 - Einig sind sich Handel und Bürgermeister in Sachen 'Parkgebühren-Vergütung'. Im Dezember läuft die bisherige Regelung aus. Bekanntlich tragen der Handel und die Stadt unter dem Motto '1, 2 - Parken frei' einen Teil der Parkgebühren, wenn Parkplatz-Nutzer in Geschäften der Innenstadt einkaufen. 'Aus meiner Sicht wird diese Regelung verlängert', gab Gangl ein Signal.