Bilanz Besucherandrang hielt sich in Grenzen - Betreiber vermissen stabile Sonnenphase">

Artikel: Kein richtiger Freibadsommer

26. August 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
hermann ernst

Bilanz Besucherandrang hielt sich in Grenzen - Betreiber vermissen stabile Sonnenphase

Kempten/Oberallgäu | se | Das Thermometer kletterte zuletzt zwar noch zeitweise über die20-Grad-Marke.In die Freibäder zieht es aber nur noch die Hartgesottenen. Zeit für eine Bilanz der Badesaison. Und die fällt in Kempten und im Oberallgäu durchwachsen aus: Ein richtigerFreibadsommerwar der des Jahres 2008 nicht, heißt es aus den Bädern.

"Es fehlte an zusammenhängenden Schönwettertagen", fasst beispielsweise Jörg Koch, Bademeister in Dietmannsried, zusammen. Mit seinem Kollegen Manfred Baur achtet er darauf, dass den Wasserratten nichts passiert. Mit Erfolg: "Wir kamen unfallfrei durch die Saison", freut sich Koch. Und das sei schließlich das Wichtigste.

"Das Wetter muss man ja eh nehmen, wie es kommt", sagt der Oberallgäuer. Und da habe man heuer eben nur ein mittelmäßiges Angebot bekommen. Zu oft habe es an den Tagen vor den Wochenenden geregnet - "da sind dann die Wiesen nass und kalt. Das lädt nicht so zum Verweilen ein."

"Für eine wirklich zufriedenstellende Bilanz fehlten längere beständige Schönwetterperioden wie beispielsweise im Juli 2006" pflichtet Anja Richter vom Kemptener Cambomare bei. Grundsätzlich seien die Besucherzahlen in diesem Jahr allerdings etwas besser als im für Freibäder sehr schlechten Vorjahr. Besucherstärkster Tag der aktuellen Saison war der 22. Juni. An jenem Sonntag strömten 5700 Besucher ins Cambomare-Freibad. Der Juli sei von den Besucherzahlen her eher schlecht gewesen.

"Einzig im Juni gabs mal zehn Tage am Stück mit Sonne", erinnert sich Hubert Speiser, der das Strandbad am Sulzberger See betreibt. Danach erlebte er den Sommer ähnlich wie den von 2007: "Nicht wirklich schlecht, aber die Konstanz hat gefehlt.

" Die Besucherzahl blieb überschaubar: "Bei Temperaturen um 25 Grad treibt es halt noch nicht den Letzten raus." An den See umso weniger - schließlich dauere es bei den natürlichen Gewässern zwei, drei Tage, bis sie annehmbar warm werden. Speiser hofft auf ein warmes 2009, weiß aber auch: "So wie 2003 kann es halt nicht immer sein."

Hoffen auf den Endspurt

Auf einen versöhnlichen Endspurt hoffen die Verantwortlichen im Altusrieder Freibad. "Immerhin soll es ja diese Woche noch einmal richtig aufwärtsgehen", sagt Bademeister Frank Nick. Nachdem die Altusrieder über beheizte Becken verfügen, kann er sich gut vorstellen, dass mancher noch den Sommer im Freibad ausklingen lässt. Urlaubsrückkehrer, die noch freie Tage zu Hause genießen wollen, könnten die Bilanz noch so weit anheben, dass die Zahlen von 2007 sogar übertroffen werden.

Drücken wir dem Bademeister die Daumen, dass sich seine Hoffnungen erfüllen