Kempten | sh | Säuberlich macht die blonde Frau im grünen T-Shirt ihre Notizen auf einem Klemmbrett. Was sie tut auf dem Gelände der Festwoche, kann man der Aufschrift auf ihrem T-Shirt entnehmen. "Zoll" steht da in großen weißen Lettern - zur Arbeiterkontrolle sind 30 Mitarbeiter der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Augsburger Hauptzollamts zwischen Stadtpark und Bierzelt unterwegs. Am Ende wird die Bilanz recht positiv ausfallen: Bei den insgesamt 236 Kontrollierten werden etwa ein Dutzend Verstöße festgestellt, die von Scheinselbstständigkeit bis zu illegaler Leiharbeit reichen. Für den Zoll schon ein Grund zur Freude - gilt doch der Bereich Messeaufbau als anfällig für Schwarzarbeit. So habe man in den vergangenen Jahren auch mehr Verstöße festgestellt.
In mehreren Gruppen nehmen sich die Zollmitarbeiter das Festwochengelände vor. Wichtigstes Arbeitsgerät ist ein Erfassungsbogen, auf dem die Frauen und Männer alle Daten der Festwochen-Arbeiter aufschreiben. Diese Daten werden später im Büro abgeglichen - dabei zeigt sich, ob sich beispielsweise Arbeitslose illegal etwas dazuverdienen. Oder ob es gar keine Anmeldung zur Sozialversicherung gab und die Arbeiter damit schwarz beschäftigt waren.
Und wie kam es zu der Kontrolle auf der Festwoche - gab es irgendeinen Verdacht? "Nein, einen Verdacht hatten wir nicht", betont Pressesprecher Bernd Wallner. Es habe sich um eine reine Präventivmaßnahme gehandelt.
Die Bilanz der Aktion wird letztlich zwei Schwarzarbeiter ausweisen sowie zehn Scheinselbstständige und einen unerlaubt ausgeliehenen Leiharbeiter. Insgesamt waren die Mitarbeiter von 147 Firmen kontrolliert worden.