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Kaufbeurer wandern seit 100 Jahren an Karfreitag zum Auerberg

Naturfreunde

Kaufbeurer wandern seit 100 Jahren an Karfreitag zum Auerberg

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    Kaufbeurer wandern seit 100 Jahren an Karfreitag zum Auerberg
    Kaufbeurer wandern seit 100 Jahren an Karfreitag zum Auerberg Foto: Heimatverein

    Mit modernen Textilien kann man heutzutage recht einfach dem schlechten Wetter trotzen. Doch wie sich Wanderer der Kaufbeurer Naturfreunde vor 100 Jahren gegen Regen, Kälte und Schnee gewappnet haben, ist nur fröstelnd nachzuvollziehen.

    Jedenfalls haben sie damals eine jahrzehntelange Wandertradition eingeleitet, die von Kaufbeuren aus den Auerberg zum Ziel hatte. Der 1910 gegründete hiesige Verein der Naturfreunde Deutschlands, damals noch 'Touristenverein', wandert laut Vereinschronik seit Karfreitag 1912 jedes Jahr wieder zum etwa 23 Kilometer entfernten 'Schwäbischen Rigi'. Die damals durchweg protestantischen Vereinsmitglieder wollten den von der Stimmung her düsteren Karfreitag lieber nach dem Motto 'Der Wald ist unsere Kirche, der Himmel unser Zelt' in der freien Natur verbringen. Denn gemäß dem Gründungsgedanken der Naturfreundebewegung sollten die Menschen an freien Tagen aus den engen Stuben und lauten Fabrikhallen herausgelockt werden, um kulturelle Weiterbildung und Gedankenaustausch in freundschaftlicher Gesinnung zu genießen.

    Selbst die schweren Zeiten während der beiden Kriege und jener Zeitepoche, als viele Vereinigungen, darunter auch die Naturfreundebewegung, von Staatswegen untersagt und aufgelöst wurden, konnten die Kaufbeurer Naturfreunde nicht davon abhalten, die landschaftlich reizvolle Frühjahrswanderung zu veranstalten. 'Der Auerberg sieht von Weitem harmlos aus, hat es aber durch langes stetes Ansteigen des Geländes durchaus in sich', heißt es seitens der Wanderer. Es dauert fast fünfeinhalb Stunden, bis auch der letzte Teil der Tour geschafft ist.

    Im Jubiläumsjahr wird Robert Laufenberg heuer sowohl nach Eintreffen der Teilnehmer als auch nach dem Mittag um 13.30 Uhr in der Georgskirche eine kleine Andacht halten. Die geführte Wanderung beginnt traditionell um 6 Uhr an der Spittelmühlkreuzung in Kaufbeuren, weiter über Hirschzell, vorbei an der Mooshütte, durch Bernbach und Gehren zur Nordseite des 1055 Meter hohen Bergzieles.

    Für Wanderer mit weniger Ausdauer beginnt eine spätere Führung um 9.30 Uhr ab Stötten (Schule) über den Römerweg. Die Anfahrt erfolgt mit Autos, auch für die Heimfahrt ist jeder selbst verantwortlich. Denn einen Bahnbus wie früher gibt es längst nicht mehr, und der Rückmarsch zum Bahnhof Marktoberdorf ist den meisten auch nicht mehr zuzumuten.

    Anmeldung erbeten bis Mittwoch, 4. April, bei Klaus Hannig, Telefon (08341) 16951 für 6 Uhr Spittelmühlkreuzung und bei Toni Aschenmeier, Telefon (08341) 5479 für 9.30 Uhr Schule Stötten.

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