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Kammeregg-Lift: Zukunft ungewiss

Rettenberg

Kammeregg-Lift: Zukunft ungewiss

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    Eigentlich ist Anton Birker (58) Landwirt im Oberallgäuer Rettenberg und Vorsitzender der Alpgenossenschaft Kammeregg. Zu seinem neuen Job als ehrenamtlicher Geschäftsführer derKammeregg-Skilifte ist er gekommen wie die Jungfrau zum Kind. Denn auf Initiative der Alpgenossenschaft hatte sich eine neue Betreibergesellschaft gefunden, bestehend aus elf Bürgern, die zusammen das zunächst erforderliche Kapital von 35000 Euro aufbrachten.

    Diese neue Gesellschaft hat die Lifte bis Saisonende gepachtet. Zuvor hatte die frühere Betreibergesellschaft das Handtuch geworfen und die Schneekanonen verkauft. Wie es mit demTraditions-Skigebiet unter dem Grünten weitergeht, steht noch in den Sternen. Zunächst gesichert ist aber der Skibetrieb bis Ende dieser Saison.

    Bisher gut 20 Betriebstage

    Gut 20 Betriebstage waren die Kammeregg-Lifte bisher in dieser Saison in Betrieb. "Wenn alles gut läuft, vor allem in den Faschingsferien, können wir vielleicht schwarze Zahlen schreiben", sagt Birker. Am Ende der Saison müsse die neue Gesellschaft entweder weitermachen und den Skilift kaufen oder aber die Besitzer lassen ihn abreißen. Dann wäre es mit den Kammeregg-Liften, wo Generationen das Skifahren lernten, vorbei.

    Dass die Älpler ein großes Interesse an einem Fortbestand des Skibetriebs haben, liegt auf der Hand: Mitte der 90er Jahre hatte die Genossenschaft die bewirtschaftete Kammeregg-Alpe im Skigebiet für 750000 Mark saniert - neben dem Bau einer neuen Kläranlage wurde auch eine Stromleitung hinaufgelegt. Ohne die Lifte aber würde sich der Winterbetrieb der Alpe kaum lohnen. Eine weitere Hütte haben die Älpler an die Skizunft Zuffenhausen verpachtet.

    Sollten die Liftanlagen samt Pistenraupen und Betriebsgebäude von der jetzigen Gesellschaft übernommen werden, stünden schon bald umfangreiche Sanierungen an. Die dieselgetriebenen Schlepplifte sind 40 Jahre alt, zumindest die Antriebe müssen wohl bald erneuert werden. Auf eine Beschneiung würde Birker nach eigenen Worten vorerst verzichten: "Wir werben damit, dass hier noch auf Naturschnee gefahren wird.

    Denkbar wäre dagegen der Bau einer Sesselbahn", meint Birker. Doch erstmal müsste das erforderliche Kapital beschafft werden. "Investoren für dieses Skigebiet gesucht" heißt es denn auch auf Zetteln, die im Umfeld des Kassenhauses aushängen.

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