Weltcup-Hütte am Ofterschwanger Horn eröffnet Bergbahn jetzt überlebensfähig Von Jürgen Stöcker Ofterschwang Der Hörner-Panoramaweg ist seit dem Wochenende um eine Attraktion reicher: Nach nur drei Monaten Bauzeit eröffnete die Sonnenalp-Hoteliersfamilie Fäßler in Anwesenheit zahlreicher prominenter Wintersportler auf 1300 Meter Höhe direkt an der Bergstation am Ofterschwanger Horn ein Restaurant. Die für die Allgemeinheit zugängliche Weltcup-Hütte bietet 80 Sitzplätze. Kaminfeuer sorgt in dem rustikal eingerichteten Gebäude für Behaglichkeit. Und auf der Sonnenterrasse können 200 Gäste einen imposanten Blick genießen vom Illertal im Norden bis zu den Oberstdorfer Bergen im Süden. Uneingeschränktes Lob galt vor allem dem Architekten Martin Unzeitig und den heimischen Handwerkern, denen es gelungen sei, das aus Lärchenholz gebaute Haus frei von jeglichem Jodlerstil in die Schönheit der Landschaft vorbildlich einzubinden. Mit dieser Meinung stand Gottfried Mayrock, Leiter der Abteilung Naturschutz beim Oberallgäuer Landratsamt, nicht allein da. In Vertretung von Landrat Gebhard Kaiser ließ es Mayrock an deutlichen Worten gegenüber Kritikern dieses und anderer Tourismusprojekte nicht fehlen. Über die Parteiengrenzen hinweg gebe es im Landtag ein weit verbreitetes mangelndes Verständnis dafür, was wir haben, wie wirs machen und wie es funktioniert.
Solches Denken beginne sogar bereits wenige Kilometer nördlich des Oberallgäus. Das Allgäu ist eben nur ein kleiner Teil Bayerns, erklärte der ranghohe Beamte so manche Konflikte und Interessensunterschiede zwischen einem von Urlaubern wirtschaftlich abhängigen Gebiet und dem übrigen Freistaat. Im zu Ende gehenden Jahr der Berge sei versucht worden, jegliche touristische Entwicklung zu verhindern. Die Ofterschwanger Weltcup-Hütte war ein Beispiel dafür. Obwohl von Gemeinderat und Landratsamt genehmigt, stuften Beamte des Innenministeriums das Bauvorhaben noch in diesem Sommer als rechtswidrig ein. Was Landrat Kaiser allerdings unbeeindruckt ließ. Ohne Kaisers Einsatz, so Hotelier Karl-Heinz Fäßler, hätte es auch künftig keine Einkehrmöglichkeit an der Gipfelstation am Ofterschwanger Horn gegeben. Damit wäre die für die Region bedeutende Vierer-Sesselbahn Weltcup-Express nicht länger überlebensfähig gewesen. Sonnenalp-Chef Michael Fäßler stellte neue Angebote für die Wintersaison vor, denn nicht nur Ski- und Snowboardfahrer sollen auf ihre Kosten kommen: Snow-Tubing- und Rodelbahn sowie ein geräumter Winterwanderweg wenden sich vor allem an Familien und Senioren.