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Kalte Güsse und Taulaufen: Kneipp für die Kleinen

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Kalte Güsse und Taulaufen: Kneipp für die Kleinen

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    Kaufbeuren (sie). - Eiskaltes Wasser plätschert über die Gesichter der etwa 30 Kinder im Kindergarten Am Sonneneck. Die sechsjährige Nicola schüttelt sich, doch nicht etwa wegen der eisigen Kälte, sondern vor Vergnügen und Wohlbefinden. Nicola findet es angenehm, wenn die kalten Güsse ihr Gesicht erfrischen. Und sie weiß auch, wer diese 'Schönheitsgüsse' erfunden hat. 'Das war der Sebastian', erklärt sie und strahlt. Und fügt an: 'Der war ein guter Mann.' Unter dem Motto 'Wir kneippen durch das ganze Jahr', lernen die Kinder im Kindergarten Am Sonneneck in Kaufbeuren die Lehren von Pfarrer Sebastian Kneipp kennen und lieben. 'Die Kinder von heute sind gesundheitsbewusste Erwachsenen von morgen', erklärt Kindergartenleiterin Christine Wiedemann den Hintergrund des Projekts. Neben dem allgemeinen Tagesablauf bot die Einrichtung in den vergangenen Wochen für die Fünf- und Sechsjährigen fünf Kneipp-Wellness-Abende an. Die Kinder waren begeistert. 'Immer von 17 bis 19 Uhr stellten wir die fünf Säulen der Kneippschen Lehre dar', berichtet Wiedemann. Diese sind Ordnung/Seelisches Wohlbefinden, Kräuter, Ernährung, Wasser und Bewegung. So trabten die Kleinen beispielweise im kindergarteneignen Trimm-Dich-Pfad, aalten sich in der 'Massage-Praxis Am Sonneneck' bei Yoga und Fußmassage im Sprudelbad oder testeten ihre 'Riechkolben' im Kräuter-Paradies. An jedem Abend gab es auch etwas zu essen. So durften die Kinder beispielsweise Kräuter wie Basilikum oder Majoran auch selbst säen und bereits vorhandene Kräuter zu Kräuterbutter, Kräuterquark oder ähnlichem verarbeiten und verspeisen. Dazu reichten die Erzieherinnen verschiedene Kräutertees.

    Gut für Tiere, gut für Menschen Dass Erfahrung wie diese für manche Kinder neu sind, zeigten die Reaktionen. 'Ein Kind sagte, es habe noch nie Tee getrunken, und hatte Scheu vor dem unbekannten Getränk', erinnert sich Kindergartenleiterin Wiedemann. Dennoch probierte es alle Sorten einmal aus. Auch das Taulaufen und kalte Armbäder waren bei den Kindern sehr beliebt - schließlich bleibe man davon gesund, behaupten die Kindergartenkinder. Die Überzeugung kennen sich von Sebastian Kneipp: Ein kaltes Fußbad habe schließlich auch der Kuh mit dem kranken Fuß geholfen, die Pfarrer Kneipp damals beobachtet habe, erzählen sie. Und die sechsjährige Türkan sagt mit Überzeugung: 'Was für Tiere gut ist, dass muss auch für Menschen gut sein.'

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