Von Arno Späth, Füssen - In Füssen wird das Rad der Zeit um zirka 500 Jahre zurückgedreht und das Leben des deutschen Kaisers Maximilian I. in Erinnerung gerufen: Vom 16. bis 18. August finden zum dritten Mal die 'Ritterspiele zu Füssen' statt. Zentren der Spiele sind das Hohe Schloss, der angrenzende Baumgarten und der 'Schwalbenlech'. Geschichte soll bei diesen Ritterspielen am dritten August-Wochenende in Füssen sichtbar und lebendig werden. Das hat sich der ausrichtende Verein der 'Kaiser Maximilian I. Ritter' zum Ziel gesetzt. Entsprechend gestaltet ist das Programm: Jeden Tag um 10 und 18 Uhr wird der Kaiser samt seiner Gefolgschaft durch die Stadt ziehen, entsprechend würdig begrüßt von den Hohen Herren der Geistlichkeit und vom Bürgermeister. Oben angekommen im Hohen Schloss, verleiht Maximilian I. seine Lehen. Dann gibt er das Signal zum Start der eigentlichen Spiele.
Goldtaler für die Kinder Im Baumgarten reiten die Ritter auf ihren Pferden und in ihren Rüstungen aufeinander los. Zum Finale erstürmen sie die Wasserburg, 'unterstützt' von Hunderten von Kindern, die für ihren Einsatz mit 'Goldtalern' belohnt werden. Und drunten am linken Ufer des so genannten Lechs kämpfen Landsknechte aus Neuburg an der Donau und aus Donaueschingen auf ihren mittelalterlichen 'Plätten' um den Sieg bei den Wasserturnieren. Kaiser Maximilian I. hatte Füssen in sein Herz geschlossen. Er besuchte während seiner Regentschaft 36 Mal die Stadt, ging hier der Falkenjagd nach, erledigte vom Hohen Schloss aus seine Regierungsgeschäfte und feierte in Füssen frohe Feste. Gleiches wollen jetzt zum dritten Mal die 'Kaiser Maximilian I. Ritter' ihren Besuchern bieten. Im Vorfeld mussten die Organisatoren heuer einige Hürden überwinden. Denn zum Innenhof des Hohen Schlosses führt nur ein Weg, die notwendigen Fluchtwege fehlen. Deshalb wurde den Veranstaltern von den Behörden ein umfangreichen Katalog von Sicherheitsvorkehrungen aufgebrummt. Ein Knackpunkt dabei ist: Gleichzeitig nur maximal 600 Besucher dürfen das Programm im Schlosshof verfolgen. Offene Feuer sind aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt, auch Feuerspucker dürfen hier ihre flammende Kunst nicht zeigen. Sie müssen in den benachbarten Baumgarten ausweichen. Dort befinden sich ohnehin das Ritterlager und der Turnierplatz, ein Teil der Marktstände und Bühnen. Die Ritterspiele beginnen am 16. August um 10 Uhr mit dem ersten Festzug des Kaisers durch die Stadt. Einen neuen Weg schlagen die 'Füssener Ritter' bereits am Mittwoch, 14. August, ein: Um 20 Uhr steht im Baumgarten ein Open-Air-Konzert auf dem Programm. Als Vorgruppe soll 'Cornix Maledictum' die Stimmung anheizen, ehe 'Corvus Corax' auf die Bühne tritt. Sie spielen mit Dudelsack, Lauten und Pfeifen, Trommeln, Schalmeien und frönen dem Bänkelgesang. 'Das sind die Beatles der mittelalterlichen Spielleute', verteilt Maximilian Huttenloher, der Vorsitzende des Vereins der 'Kaiser Maximilian I. Ritter', seine Vorschusslorbeeren. i Nähere Informationen bei den Kaiser Maximilian I. Rittern, Telefon 08362/921303. Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf in allen Service-Centern der Allgäuer Zeitung.