Füssen | raf | Sie wartet mit rund 250 Exponaten auf und soll weit über Bayerns Grenzen hinaus zum Magneten für Kulturfreunde werden: die Landesausstellung 2010 in Füssen. Im Colloquium des einstigen Klosters wurde das Gemeinschaftsprojekt von Stadt Füssen und Haus der bayerischen Geschichte gestern offiziell besiegelt. Der Ort war dabei mit Bedacht gewählt: Das einstige Studierzimmer ist nicht nur einer der repräsentativsten Säle der Stadt - er ist als Teil der Ausstellung auch wichtiges Exponat.
"Bayern und Italien" lautet das Thema der Landesausstellung vom 20. Mai bis 10. Oktober 2010. Während in Füssen die Verbindungen beider Staaten zwischen Antike und den napoleonischen Kriegen beleuchtet werden, vom frühen Handel bis zum barocken Lautenbau, befasst sich die Schau am zweiten Standort Augsburg mit dem modernen Miteinander diesseits und jenseits der Alpen.
Lebendig, spannend, fesselnd - für diese Attribute der Ausstellung sollen hochkarätige Schaustücke sorgen. Bislang seien zwar noch nicht alle Leihgaben "unter Dach und Fach", so Koordinator Dr. Rainhard Riepertinger - herausragende Stücke seien dennoch schon zu nennen. Königliche Bullen, mittelalterliche Reliquiare oder die goldene Stirnplatte des Langobardenkönigs Agilulf aus dem Jahr 600 zählen dazu.
Generell sei es das Ziel, Geschichten anhand interessanter Schicksale zum Leben zu erwecken. Egal ob Kaiser, Kastraten oder Kapuziner, ob Künstler oder Galeerensklave - sie alle stünden für die engen bayerisch-italienischen Verbindungen. Kein Thema ist laut Riepertinger die Ausdehnung der Landesausstellung auf Schongau, wie vom dortigen Heimatverein gewünscht. "Es bleibt bei Füssen und Augsburg", stellt er klar. Denkbar sei aber, dass Schongau in eigener Regie eine ergänzende Ausstellung auf die Beine stellt.