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Artikel: Kaffee, Funk und ein Kassettenrecorder

30. Juli 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
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Soundcheck (3) Simon-Claudius Wystrach feilt mit Leidenschaft am guten Ton von Lokalbands

Von Christian Steinmüller |FüssenStörgeräusche sind sein schlimmster Feind: Simon Wystrach feilt im heimischen Kellerstudio energisch am perfekten Klang von Füssener Lokalbands. Aktuell hat er gerade das Album "Opinion Of The Horse" von "Orange Harvest Autumn Pumpkin" abgemischt (wir berichteten). Über Wochen nahm er die einzelnen Tonspuren mit der Band auf, bearbeitete und arrangierte sie mit viel Liebe und Geduld. Denn - und das ist Simon ganz wichtig - am Ende soll ein Produkt entstehen, das "die Gefühle und Emotionen der Musiker transportiert".

"Funkmasters Coffeehouse" nennt der Abiturient sein Label. Die Namensgebung ist dabei eine simple Symbiose seiner Leidenschaften: "Funk ist die Stilrichtung, die ich unglaublich gerne mag - fast schon klischeehaft. Und ich trinke sehr viel Kaffee. Der Labelname ist also die logische Konsequenz", sagt Simon schmunzelnd.

In des Funkmasters Coffeehouse selbst - also dem heimischen Keller - hat sich der 18-Jährige recht professionell eingerichtet. Das Werkzeug: ein Mac samt großem Flachbildschirm, Studioboxen, Mischpult, Mikros und Instrumente - verstreut auf rund 18 Quadratmeter. Dabei hat alles vor etwa zwei Jahren mit einem analogen Vier-Spur-Kassettenrecorder angefangen. "Ich wollte damit einfach was für mich aufnehmen, etwas festhalten", erinnert sich Simon.

Auf den Geschmack, Musik zu produzieren, war er während einer Jam-Session gekommen. "Ich habe sie mit dem Kasettenrecorder und einem Mono-Mikrophon aufgenommen. Dabei entstand ein Sound wie aus den 60ern.

Von da an fand ich es einfach toll, was man alles machen kann", erklärt Simon und ergänzt: "Mit dem Studio wollte ich nicht einfach nur etwas für mich aufnehmen, sondern damit anderen die Möglichkeit geben, Demos, CDs oder überhaupt einmal etwas aufzunehmen." Und seither geben sich Füssener Bands im Hause Wystrach die Klinke in die Hand: Angefangen mit "Orbit" und "OHAP", bis hin zu "Wasted Time" - alle kommen sie ins Coffeehouse.

Der Grund dürfte - neben dem taschengeldfreundlichen Honorar - das Herzblut sein, das Simon in sein Hobby steckt. Für so manches Studio sei es nur ein Auftrag. Laut Simon wird dabei häufig "nur wenig oder billig abgemischt". "Ich versuche dagegen, einfach das Beste rauszuholen." Weitere Infos im Internet unter der Adresse:

www.myspace.de/coffeehousestudio