Begehrt sind die Arbeiten der Ostallgäuer Künstlerin Jusha Mueller gerade. Sie wurde – zusammen mit ihrem Mann, dem Künstler und Designer Sven Mueller – kürzlich eingeladen, im Frühjahr 2013 eine Ausstellung im New Yorker 'Museum Angel Orensanz' zu gestalten, einer ehemaligen jüdischen Synagoge im angesagten Künstlerviertel Lower Eastside.
Auch für die Biennale 2014 in Nanjing in China liegt eine Einladung vor. In der Millionenstadt sollen die Künstler ein Museum, das derzeit noch im Bau ist, mit einer Licht- und Audioinstallation bespielen. Nicht so weit fahren muss, wer die aktuelle Ausstellung 'Gold.Rausch' sehen will: sie findet im Rahmen des Kulturfestivals Memminger Meile in der Keller-Galerie des ehemaligen Union-Kinos statt.Es lohnt sich, die steilen Stufen ins niedrige Gewölbe hinabzusteigen. Ist es doch gelungen, in mehreren kleinen Räumen eine klar strukturierte Schau mit Werken aus der jüngsten Schaffensperiode der Malerin zu gestalten, die nicht nur durch die Wahl der Materialien (Blattgold auf Teerpappe) glänzen, sondern auch durch eine radikal reduzierte Formensprache bestechen.
In der Stille dieser abgeschiedenen Kabinette lässt es sich besonders gut eintauchen in die Tiefe dieser objekthaften Bilder. Allen gemein sind Muellers charakteristische, rhythmische Strichfolgen.
Ganz unmittelbar entstanden sind diese in den Performancebildern im Gang; in der Serie 'Vineyards' im ersten Raum reagierte Jusha auf verfremdete Weinbergfotos von Sven Mueller mit hochglanzvergoldeten Strukturen; ein Kabinett weiter kommt im Zyklus 'Tuned Lights' ihre Intention, Lichtreflexionen auf monochromen Bildgründen zum Schwingen zu bringen, erst recht zur Geltung.
Geöffnet bis 8. Juli vor und nach den Meile-Veranstaltungen im ehemaligen Union-Kino in der Maximilianstraße in Memmingen. Termine im Internet unter: www.meile.memmingen.de