Memmingen (bsk). - Zwei Schüler sind von der Memminger Bismarckschule verwiesen worden, einer sitzt sogar in Untersuchungshaft: Die 16-Jährigen, denen laut Polizei unter anderem Einbrüche und der Diebstahl von Geld und Computern im Wert von mehreren tausend Euro vorgeworfen werden - haben ihre Chancen vorerst verspielt. Und solche gab es viele für die zwei Hauptschüler, meint Rektor Eberhard Koch. Der Haupttäter hatte laut Polizei 710 Euro, die seine Mitschüler für eine Klassenfahrt gesammelt hatten, aus der Klassenkasse gestohlen, um sich mit dem Geld einen DVD-Player zu kaufen. Zusammen mit dem anderen 16-jährigen Beschuldigten hatte der Jugendliche außerdem bei einem Einbruch in das Memminger Kolpingbildungswerk (wir berichteten) ein Laptop entwendet. Bei einer Durchsung der Wohnräume des Mittäters wurden laut Polizei zahlreiche Raubkopien von Filmen und Videospielen sichergestellt. Während ihrer Schulzeit sind die beiden Jungen laut Koch bereits häufig negativ aufgefallen und deshalb auch öfter mit Ordnungsmaßnahmen bestraft worden. Trotzdem habe man ihnen nach Ableistung ihrer regulären Schulzeit genehmigt, die neunte Klasse freiwillig zu wiederholen, um ihre Schulabschlüsse doch noch machen zu können, erklärt Koch.
Auch von der Sozialarbeiterin der Bismarckschule, Helga Seybold, sind die problematischen Jugendlichen laut Rektor zum Teil sehr intensiv betreut worden. Nach den jüngsten Vorfällen wurden sie nun von der Bismarckschule verwiesen. 'Es macht mich schon sehr betroffen, wenn das Schulleben von jungen Menschen so endet', sagt Koch. Der 16-jährige Haupttäter, der inzwischen in Untersuchungshaft sitzt, war laut Polizei auch außerhalb der Schule mehrfach auffällig. Er wird von den Beamten sogar als 'Intensivtäter' eingestuft. Rund zehn Straftaten hat der Junge nach Angaben der Polizei bereits auf dem Kerbholz - meistens ging es dabei um Diebstahldelikte. 'Es ist tragisch und traurig, dass zwei Jugendliche so sehr abstürzen', sagt Schulsozialarbeiterin Seybold. 'Man kann jetzt nur hoffen, dass es Menschen gibt, die ihnen nochmal eine Chance geben. Aber sie müssen jetzt einfach etwas ändern in ihrem Leben.'