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Josef-Landes-Schule wird trotz Veränderungen im Förderbereich erweitert

Bildung

Josef-Landes-Schule wird trotz Veränderungen im Förderbereich erweitert

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    Josef-Landes-Schule wird trotz Veränderungen im Förderbereich erweitert
    Josef-Landes-Schule wird trotz Veränderungen im Förderbereich erweitert Foto: mathias wild

    "Momentan ist alles offen. Wir können nur hoffen, dass wir da eine Punktlandung hinlegen." Selbst der Landtagsabgeordnete und Stadtrat Bernhard Pohl (Freie Wähler) konnte mit seinen Informationen direkt aus dem Maximilianeum den Mitgliedern des Kaufbeurer Schul-, Kultur und Sportausschusses keine echte Entscheidungshilfe geben. So befürworteten die Mitglieder des Gremiums eine - wenn auch etwas reduzierte - räumliche Erweiterung der Josef-Landes-Förderschule, obwohl Schulkinder mit geistigen oder körperlichen Einschränkungen nach dem Willen des Landtags künftig vor allem in Regelschulen unterrichtet werden sollen (wir berichteten). Außerdem sprach sich der Ausschuss grundsätzlich dafür aus, dass die Josef-Landes-Schule eine Ganztagesbetreuung auch für Grundschüler einrichten kann.

    Bereits 2009 hatte die Regierung von Schwaben eine Erweiterung der Förderschule genehmigt. Weil jedoch das Geld fehlte, wurden die Pläne bisher nicht umgesetzt. In jüngster Zeit kam nun auch noch die Diskussion um die sogenannte Inklusion (siehe Infokasten) ins Spiel. Damit dürften die Schülerzahlen an speziellen Förderschulen wie der Josef-Landes-Schule wohl sinken.

    "Es macht durchaus Sinn"

    Ganz überflüssig werden diese Einrichtungen aber trotzdem nicht. "Sie sollen künftig als Kompetenzzentren weitergeführt werden", berichtete Pohl und Studiendirektor Alexius Batzer (KI). Auch Wolfgang Höbel von der Stadtverwaltung plädierte dafür, den Ausbau der Schule trotz der Inklusions-Bestrebungen anzugehen.

    Mit den von ihr betreuten "Kooperationsklassen" an anderen Schulen in der Wertachstadt aber auch in Buchloe und ihrer Außenstelle an der Kaufbeurer Konradin-Schule verfolge die Josef-Landes-Schule ein allseits hochgelobtes und zukunftsfähiges Konzept. "Es macht durchaus Sinn, hier zu bauen", so Höbel.

    Aufgrund der unsicheren Perspektiven im Förderbereich und der finanziellen Gegebenheiten wurden die Erweiterungspläne allerdings reduziert. Das neue Raumprogramm, das der Regierung von Schwaben demnächst zur Genehmigung vorgelegt werden soll, sieht nur noch neue Räume mit einer Gesamtfläche von 552 Quadratmetern gegenüber 798 Quadratmetern beim Entwurf von 2009 vor. Geplant ist unter anderem auch eine Pausenhalle, die vor allem für die Schulkinder wichtig ist, die den ganzen Tag an der Schule unterrichtet und betreut werden.

    Dass diese Ganztagesklassen, die inzwischen in fast allen oberen Jahrgangsstufen der Josef-Landes-Schule angeboten werden, auch im Grundschulbereich Einzug halten, erhielt ebenfalls die grundsätzliche Zustimmung des Ausschusses. Laut Höbel wäre ein gebundener Ganztageszug für die Jahrgangsstufen eins bis vier ein in Kaufbeuren bisher einmaliges Angebot. Aus pädagogischer Sicht sei es aber gerade an der Josef-Landes-Schule sinnvoll. Viele dort unterrichtete Grundschüler erhielten in ihrem Elternhaus "aus welchen Gründen auch immer" nicht die Förderung, die sie bräuchten, so Höbel. Gerade diese frühe Unterstützung könne aber verhindern, dass die Kinder später zu Fällen für die Jugendhilfe werden. Deshalb sei das Geld für die Ganztagesbetreuung gut angelegt. Über die Entwicklung der Schule hat nun der Stadtrat bei seiner nächsten Sitzung zu entscheiden.

    Lehrerin Daniela Beck (Mitte) unterrichtet unter anderem in der Ganztagesklasse der sechsten Jahrgangsstufe an der Josef-Landes-Schule. Auch für Grundschüler soll dort bald eine Ganztagesbetreuung eingerichtet werden. Foto: Mathias Wild

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