Roth lehnt Kandidatur ab Ofterschwang (ell). Der Zweite Bürgermeister von Ofterschwang heißt Joachim Beschnidt. Der Rechtsanwalt der Wählergemeinschaft Ofterschwang, der auch der neue Bürgermeister Alois Ried angehört, wurde vom Gemeinderat mit acht von 13 Stimmen gewählt. Zuvor hatte das Gremium mit denkbar knapper Mehrheit, nämlich mit sieben zu sechs Stimmen, gegen die Installierung eines Dritten Bürgermeisters votiert. Unter Rieds Vorgänger Hans Bader, der 20 Jahre die Geschicke der Gemeinde mitbestimmte, waren die Verwaltungsangestellte Angelika Roth, Zweite Bürgermeisterin und Landwirt Meinrad Fink, Dritter Bürgermeister gewesen. Ausführlich diskutiert wurde diese Abkehr von bisherigen Gepflogenheiten in der konstituierenden Gemeinderatssitzung nicht. Lediglich Angelika Roth meinte, die Erfahrung habe gezeigt, dass ein Dritter Bürgermeister wegen der Urlaubsvertretungen und dem breiteren Spektrum an Meinungen bei Besprechungen sinnvoll sei.
Auch die anderen Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Hörnergruppe leisteten sich drei Bürgermeister. Für die Position des Zweiten Bürgermeisters vorgeschlagen wurde Angelika Roth zwar von ihrem Gemeinderats- und Listenkollegen Hans Müller junior (Die Unabhängigen). Die mit 1115 Stimmen Alois Ried (1286 Stimmen) unterlegene Bürgermeister-Kandidatin erklärte aber, sie stehe für das Amt weder Stellvertretung noch zweite Stellvertretung nicht mehr zur Verfügung. Ihr Listenkollege Meinrad Fink, von Roth ins Gespräch gebracht, lehnte eine Kandidatur ebenso ab wie Manfred Maier, vorgeschlagen von Dietmar Martin. Die geheime Abstimmung über den von Michael Fäßler vorgeschlagenen Rechtsanwalt Joachim Beschnidt (beide Wählergemeinschaft) endete mit neun Stimmen für den einzigen Kandidaten zum Rathaus-Vize, vier Stimmen waren ungültig und eine votierte für Hans Müller. Dieser hatte als Gemeinderatsältester zuvor Bürgermeister Alois Ried vereidigt. Danach sprachen die acht von zwölf neugewählten Gemeinderäte die Eidesformel. Der Rathauschef wünschte sich für die neue Ära, dass man offen aufeinander zugehe. Er strebe eine konstruktive Gemeindepolitik für die Gesamtheit der Bürgerinnen und Bürger an.