Sie ist 31 Jahre jung, kommt aus Ludwigsburg, war dort in der Verwaltungsleitung der Stiftung evangelischer Altenheime und wird ab Juni die Geschäftsführung der Caritas Kempten-Oberallgäu übernehmen: Jennifer Wörz, ledig, katholisch und aufgewachsen in Ulm. Unter 27 Bewerbungen machte sie das Rennen und wurde vom Vorstand des Caritasverbands und Vertretern der Gesellschafter der Sozialstation zur Nachfolgerin von Uwe Hardt gewählt. Der jetzige Caritaschef wechselt bekanntlich nach Stuttgart und wird dort als Caritasdirektor 1.400 Mitarbeiter leiten. Von einer evangelischen Stiftung für Altenheime zum katholischen Verband mit etwa 36 verschiedenen Aufgabenbereichen – was reizt Jennifer Wörz an dieser Aufgabe? Dass sie hier auf Lebenssituationen treffe, die Jung und Alt berühren – vom Asyl bis zur Seniorenbetreuung, sagt die 31-Jährige. Wichtig für sie sei auch ein Arbeitgeber, der nicht wie ein privater Träger gewinnorientiert arbeite, sondern auf christliche Werte setze. Für Jennifer Wörz sind Nächstenliebe, Toleranz und der Mensch als Ganzes wichtig. Zudem, sagt die gebürtige Ulmerin, wolle sie etwas Neues anfangen – und zwar in einer Führungsposition. 200 Mitarbeiter in drei Seniorenheimen werden momentan von der studierten Wirtschaftswissenschaftlerin mit Schwerpunkt Sozialmanagement in Ludwigsburg betreut. 235 Hauptamtliche und 200 Ehrenamtliche werden es ab Juni beim Caritasverband Kempten-Oberallgäu sein. Betriebswirtschaftlich werde das also für die junge Frau nichts Neues sein. Und bei der Einarbeitung in die vielfältigen Aufgabengebiete steht ihr Uwe Hardt noch zur Seite. Wichtig für ihn sei nämlich, seiner Nachfolgerin zu vermitteln, dass der Verband keine 'starre Organisation' sei. 'Hier wird etwas bewegt, hier kann man etwas Neues anfangen und auch mal etwas ausprobieren,' sagt Hardt – und fände es schön, wenn das so bliebe.
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