Füssen | raf | Der Weg für einen Innenaufzug im Kloster St. Mang ist auch von "ganz oben" weitgehend geebnet: Bei einem Ortstermin in Füssen hat das Landesamt für Denkmalpflege jetzt entgegen früherer Einschätzungen dem Einbau eines Aufzuges im Westflügel, nahe der Kloster-Haupttreppe, zugestimmt. Allerdings unter einer Voraussetzung, wie Stadtbaumeister Theo Fröchtenicht und Kulturamtsleiter Thomas Riedmiller erläutern: Der Eingriff in die historische Bausubstanz müsse auf das unbedingt Notwendige beschränkt bleiben. "Damit liegen wir auf einer Linie", betonen beide.
Das Thema hatte im Vorfeld große Wellen geschlagen. Hintergrund: Ohne Lift ist ein barrierefreier Zugang zu den Museumsräumen nicht möglich - doch genau das ist laut Dr. Rainhard Riepertinger vom Haus der Bayerischen Geschichte "fast zwingend Voraussetzung" für die Landesausstellung 2010.
Weil die Denkmalpflege einen Innenaufzug anfangs konsequent ablehnte, habe man sich notgedrungen Gedanken über einen Außenaufzug im Klosterhof gemacht, so Fröchtenicht. "Eine konkrete Planung seitens der Stadt gab es aber nie", betont der Stadtbaumeister. Dass das Denkmalamt nun die Innen-Lösung zulasse - dieser Weg war wie berichtet auch von Alt Füssen und den "Freunden von St. Mang" vorgeschlagen worden - sei "ganz in unserem Sinne".
Nächster Schritt ist laut Fröchtenicht eine Detailplanung, die größtmögliche Rücksicht auf die barocke Bausubstanz nimmt. Dies beginne im Keller mit seinem Natursteinboden (die Decke dort ist durch den früheren Einbau der Heizöltanks bereits erheblich gestört) über die ehemalige Pförtnerstube (in dem heute als WC genutzten Raum war jüngst unter einer abgehängten Decke hochwertiger Stuck zum Vorschein gekommen) bis zur Ebene des Fürstensaals. "Der Aufzug wird alle vier Geschosse verbinden und rund 15 Meter hoch sein", erläutert Fröchtenicht.
Die weiteren Vorschläge von Alt Füssen und den "Freunden von St. Mang" zur Aufwertung des Klosters enthalten laut Fröchtenicht und Riedmiller "gute Potenziale": "Wir nehmen das gerne in die künftige Entwicklung auf", so Riedmiller. So habe etwa die Präsentation von Kellergewölben im Rahmen spezieller Führungen großen Reiz.

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Die Verlegung des Museumseingangs ins derzeitige Wasserwerk, so eine andere Anregung, sei allerdings baulich und organisatorisch "nicht machbar". So sei dafür ein Durchbruch durch eine tragende Wand des Kellergewölbes nötig, zudem entstünde eine überaus komplizierte Wegeführung durchs Museum, die obendrein zusätzliches Personal erfordere - eine Lösung, die auch Riepertinger als "ungeeignet" einstuft.