Jetzt wird einer der bekanntesten Frühlingsboten zurückerwartet: der Kuckuck. Zum vierten Mal ruft der Landesbund für Vogelschutz (LBV) dazu auf, die Ankunft des ersten Kuckucks in Bayern zu melden. So wollen die Naturschützer herausfinden, ob sich der Kuckuck an den Klimawandel anpassen kann.
Bereits in den vergangenen drei Jahren hat der LBV diese Aktion mit überwältigender Resonanz durchgeführt: 2010 wurden mehr als 1200 rufende Kuckucke aus Bayern gemeldet. Die große Zahl habe ein gutes Bild ergeben. Ob die beobachtete frühere Ankunftszeit eine zufällige Schwankung ist, könne erst nach einer längeren Erfassung bewertet werden.
Zum Hintergrund: Viele Zugvögel treffen aufgrund der Klimaerwärmung immer zeitiger bei uns ein. So sind bereits zahlreiche Weißstörche zurück in Bayern. Beim Kuckuck dagegen wurde bisher angenommen, dass er seine Ankunftszeit noch nicht an den Klimawandel angepasst hat. Damit er sich erfolgreich fortpflanzen kann, muss er sich jedoch genau an das Brutgeschehen seiner Wirtsvögel anpassen. Dieses sensible Gefüge könnte mit dem Klimawandel gestört werden.
Denn die Wirtsvögel des Kuckucks wie zum Beispiel der Teichrohrsänger kommen inzwischen mehrere Tage früher bei uns an. Wenn schließlich auch der Kuckuck hier eintrifft, hat für viele Wirtsvögel die Brutzeit bereits begonnen. Für die Kuckucksweibchen wird es so immer schwieriger, ihre Eier den zukünftigen "Zieheltern" unterzuschieben.
DerLandesbundfürVogelschutz nimmt Mitteilungen über Kuckuckrufe entgegen unter oder unter Telefon (09174) 4775-35, Fax (09174)/4775-75).