Irsee | fro | Als erste Volksschule in Schwaben wird dieJosef-Guggenmos-Grundschulein Irsee als 'mitarbeitende' Unesco-Projektschule ausgezeichnet. Damit soll die Schule für ihr jahrelanges Engagement im Umweltschutz und beim 'Eine-Welt'-Gedanken während und auch außerhalb des eigentlichen Unterrichts gewürdigt werden, erklärt Rektorin Waltraud Schürmann.
'Bildung für nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Lebensqualität der gegenwärtigen Generation sichert und gleichzeitig zukünftigen Generationen die Wahlmöglichkeit zur Gestaltung ihres Lebens lässt.' So definiert die Weltkulturorganisation Unesco Kriterien für die Projektschulen. Bayernweit gibt es bereits 26 Schulen, die das Prädikat tragen - die meisten sind Gymnasien und Realschulen. In Schwaben sind es bislang zwei Gymnasien (Nördlingen, Neu-Ulm) und eine Realschule (Dillingen). Für den Titel müssen die Schulen in den Bereichen Integration von Ausländern, Kulturerhaltung, Umweltschutz oder der Gerechtigkeit auf der Welt arbeiten. Erfüllt eine Schule einen Teil der Kriterien, kann sie den Anwärter-Status bekommen. Behält die Schule ihr Engagement bei, wird sie zur 'mitarbeitenden' ernannt - darüber hinaus folgt noch die 'anerkannte' Unesco-Schule. Die Irseer Grundschule wird nun zur mitarbeitenden Projektschule erhoben. Ursprünglich hatte in der Schule niemand die Unesco auf der Rechnung, sie musste sich dafür auch nicht umstellen: 'Wir waren so, wie wir es jetzt sind', erzählt Schürmann. Die Grundschule war schon lange dabei, ethisch und praktisch Nachhaltigkeit zu lehren. 'Wir trennen bereits seit Jahren Müll und recyceln ihn. Dazu befassen wir uns auch mit dem 'Eine-Welt-Gedanken', so die Rektorin weiter.
Grundschule mit 'Fenster zur Welt'
So beschäftigen sich die Kinder in der Theorie und Praxis auf dem Schulacker mit dem Anbau von Lebensmitteln. Inzwischen verkaufen die Schüler in ihrer Firma 'Fenster zur Welt' Produkte auf dem Irseer Biomarkt. Mithin entspreche Schulprofil und alltägliche schulische Arbeit den Zielen der Unesco, so Schürmann.
Am Samstag, 21. Juli, um 15 Uhr überreicht die stellvertretende bayerische Regionalkoordinatorin der Unesco, Agathe Leer, die Ernennungsurkunde. Danach werden die Schüler das Theaterstück 'Afrika-Afrika' aufführen, das sie einstudiert haben, da die Unesco dieses Jahr den 'schwarzen Kontinent' zum Schwerpunktthema ihrer Arbeit gemacht hat.