Irsee (fro). - Nach Wasseruntersuchungen und Einwänden von Landwirten hat der Gemeinderat Irsee beschlossen, den zuständigen Behörden zu empfehlen, sein Wasserschutzgebiet kleiner als vorgesehen auszuweisen. Außerdem genehmigte das Gremium den Ausbau eines Wirtschaftsweges in Wielen, informierte über innerörtliche Bebauungspläne und gruppierte zwei Ausschüsse um. Schließlich konnte Bürgermeister Andreas Lieb noch mitteilen, dass die Gemeinde rund 50 000 Euro mehr Zuschüsse bekommt als geplant. Die Gemeinde hatte für die Ertüchtigung der Kläranlage 2004 einen Zuschuss vom Freistaat zugesagt bekommen. Doch statt der vorgesehenen 238 000 Euro werden nun 262 000 Euro vom Freistaat fließen. Auch die Regierung von Schwaben zeigte sich spendabler als abgesprochen: Sie schießt noch einmal knapp 29 000 Euro für das 1999 fertiggestellten Feuerwehrgerätehauses hinzu.
Spuren von Belastungen Der Gemeinderat beschloss gegen eine Stimme, den zuständigen Behörden, Landratsamt und Wasserwirtschaftsamt, eine Verkleinerung des Irseer Wasserschutzgebiets (WSG) vorzuschlagen. Zur Zeit bezieht die Gemeinde ihr Wasser aus den Quellen eins, drei und vier. Die Quellen fünf bis zehn dienen der Reserve. Aber bislang waren alle von dem vorgesehenen WSG geschützt. Geologe Horst Tauchmann hat nun alle Quellen auf die Pflanzenschutzmittel Dichlorbenzamid, Atrazin und Desethylatrazin untersucht. Da die Quellen eins, drei, vier und zehn relevante Spuren von Dichlorbenzamid und die Quelle zehn zudem noch Desethylatrazin enthalten, schlug er vor, die Quelle zehn aus dem Schutzgebiet herauszunehmen. Dann würde sich das WSG um drei Hektar in der Wasserschutzzone (WSZ) II und um 19 Hektar in der Zone III verkleinern. Damit sei auch den Irseer Landwirten gedient, die dann Ausnahmegenehmigungen für Beweidung und Begüllung außerhalb des Anstromgebiets der Quellen in der WSG II bekommen könnten. Das sah auch der Gemeinderat so: 'Alles andere wäre eine Farce', so Lieb. Dagegen wurden Forderungen einiger Landwirte, die Ausnahmegenehmigungen auch im Anstromgebiet in der WSZ II wollten, abgelehnt.
Bebauungsplan vorantreibenÜber den unvollständigen Bebauungsplan der Gemeinde sprach Gerhard Abt vom Planungsbüro. Rund 31 Hektar seien in Irsee noch ohne einen solchen Plan, was eine geordnete bauliche Entwicklung der Gemeinde beeinträchtige. Er mahnte zudem eine Festsetzung der Grünflächen und Waldgrenzen an. 'Ein Bebauungsplan schafft Rechtsklarheit über Nutzung und Erschließung von Grundstücken', so der Planer. Gemeinderat und Abt waren sich einig, dass in etwa drei Wochen der Bebauungsplan für den Bereich Frühlingsstraße vorliegen soll. Für knapp 7 000 Euro will die Gemeinde eine Spritzasphaltdecke auf einem gemeindeeigenen Wirtschaftsweg beim Weiler Wielen bauen lassen. Die Hälfte der Kosten will die Jagdgenossenschaft Irsee übernehmen. Das Gremium stimmte außerdem einer Umbesetzung seiner Ausschüsse zu. Demnach tauschen Janina Lindner und Georg Heinle ihre Plätze im Verwaltungsgemeinschafts- und Umweltausschuss. Der Bürgermeister wies zudem darauf hin, dass bei weiterem Schneefall die Hauseigentümer für die Räumung ihrer Hausdächer verantwortlich seien.