Was geschieht mit dem Molke-Areal in Babenhausen? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Marktrat in seiner jüngsten Sitzung. Den Räten lag eine Bauvoranfrage zum Neubau einer Wohnanlage mit Tiefgarage vor. Es entwickelte sich eine lebhafte Debatte, da der Plan eine Stützmauer mit einer Höhe von bis zu 3,50 Metern beinhaltet. Deshalb beschloss der Marktrat einstimmig, noch keine Entscheidung zu treffen, sondern einen Lokaltermin anzusetzen.
Laut Bauwerber soll das Gebäude über die Webergasse mit einer privaten Zufahrtsstraße erschlossen werden. Die Ein- und Ausfahrt zur Tiefgarage erfolgt über die Kolpingstraße. Geplant sind elf Wohnungen, vier im Erdgeschoss, vier im Obergeschoss und drei im Dachgeschoss. In der Tiefgarage sind 18 Stellplätze eingezeichnet. Das Untergeschoss mit Tiefgarage soll in die vorhandene Hanglage eingebettet werden. Zu diesem Bauvorhaben wurde Städteplaner Lothar Zettler um eine Stellungnahme gebeten. Darin erklärte sich Zettler mit der Gestaltung des Gebäudes und der Fassaden einverstanden.
Optisch nicht zufriedenstellend
Die Höhe der Stützmauer mit bis zu 3,50 Metern sei 'sehr hoch'. Dadurch entstehe in der Kolpingstraße eine 'schachtartige städtebaulich und optisch nicht zufriedenstellende Wirkung', so Bürgermeister Otto Göppel. Ziel müsse daher sein, wo möglich auf Stützmauern zu verzichten oder diese in ihrer Höhe zu reduzieren. Nicht nur Bürgermeister Göppel sah die Stützmauer als 'Knackpunkt'. Karin Steck fragte, ob man das gesamt Gebäude nicht tiefer legen könnte. Für Barbara Kreuzpointner ist die 50 Meter lange Mauer 'städtebaulich furchtbar'. Außerdem bezweifelte sie, dass die Tiefgaragenlösung so funktioniere. Werner Sutter forderte, dass zusätzliche Stellplätze, nicht zuletzt auf Gemeindegrund, geschaffen werden. Hubert Putz beantragte letztendlich einen Lokaltermin. Dem schloss sich der Marktrat einstimmig an.
Eine Absage erteilte Göppel dem Antrag eines Bürgers, wonach in diesem Gebiet ein Supermarkt entstehen könnte. Laut einem interessierten Investor gehe unter 5000 Quadratmetern Grund gar nichts – und so viel Platz sei nicht vorhanden, sagte Göppel. (fs)
Auf dem sogenannten Molke-Areal soll ein Gebäude mit elf Wohneinheiten entstehen. Knackpunkt hierbei ist aber die Höhe der geplanten Stützmauer. Foto: Settele