Die Frage, wie Kettershausen und seine Ortsteile Zugang zum schnellen Internet finden, ist wieder völlig offen. Die Firma "smart DSL" aus Wiggensbach hat ihr Angebot zurückgezogen. Dies hat Geschäftsführer Hubert Heinle Bürgermeister Josef Höld mitgeteilt. Als einen der Gründe für den Entschluss, Kettershausen nicht mit Hochgeschwindigkeits-DSL zu versorgen, gab Heinle an, er sei bedroht worden.
"Normalerweise hätte ich die Aussagen vielleicht nicht so ernst genommen. Aber nachdem ich die Verhältnisse in Kettershausen kennengelernt und gehört habe, was mit Bürgermeister Höld geschehen ist, denke ich da anders", so Heinle. Seine Firma sei klein und die dort tätigen Personen leicht ausfindig zu machen. Für ihn gehe deshalb Sicherheit vor einem Engagement in Kettershausen.
Heinle war Mitte Juli zu einem öffentlichen Informationsabend in die Gemeindehalle gekommen. Seine Firma hatte für Kettershausen und dessen Ortsteile eine Mischung aus Kabelanschlüssen und Richtfunkverbindungen mit Antennen in Kirchtürmen vorgeschlagen. Besonders gegen den Funk regte sich Widerstand. Eine Bürgergruppe fordert ausschließlich Anschlüsse via Kabel. In der Gemeindehalle war darüber ausgiebig diskutiert worden.
Entsetzt über Streitkultur
Heinle zeigte sich jetzt entsetzt über die Art, wie in Kettershausen gestritten werde. Als Gründe für den Rückzug nannte er neben der Bedrohung die Tatsache, dass es bei der Abstimmung über das "smart DSL"-Angebot im Gemeinderat eine Gegenstimme gegeben habe. Außerdem stehe die Bevölkerung nicht geschlossen hinter dem Lösungsvorschlag. Bedroht worden war Heinle nach seinen Aussagen nicht unmittelbar nach dem Informationsabend, sondern erst später. Ob er rechtlich dagegen vorgehen werde, ließ er offen. (rp)