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Inspiration in New York, Stoffe aus Paris

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Inspiration in New York, Stoffe aus Paris

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    Sie sind in Memmingen oder im Unterallgäu auf die Welt gekommen, in der Stadt oder in einer Landkreis-Gemeinde aufgewachsen und dort auch zur Schule gegangen. Und irgendwann haben sie ihre Koffer gepackt und sind hinaus gegangen, in die weite Welt. Dort haben sie mittlerweile beachtliche Karrieren hingelegt, die Frauen und Männer, von denen unsere Serie handelt. Von Manfred Jörg Stephanskirchen/Memmingen - Aufgewachsen ist sie zwischen den Stoffballen im Geschäft ihrer Eltern in Memmingen. Und schon als kleines Mädchen saß sie bei ihrer Oma auf dem Schoß, wenn diese mit der Nähmaschine arbeitete. Später nähte sie zunächst Puppenkleider, dann Kleidung für sich selbst. Und heute ist Susanne Schwenger 'Head Design' bei der international bekannten Modemarke Marc O'Polo (MOP). Das heißt: Die 43-Jährige ist seit 2002 verantwortlich für die Damen-Kollektionen des Hauses. Zuvor war sie auch schon selbstständig und bei der Strenesse AG in Nördlingen tätig. Erst am Mittwoch gab es in der Firmenzentrale in Stephanskirchen bei Rosenheim eine große Modenschau. 'Das haben wir wirklich total cool im Rohbau eines neuen Gebäudes unserer Firma aufgezogen', erzählt die gebürtige Memmingerin mit einer gehörigen Portion Selbstironie. Denn sie hatte die Veranstaltung schließlich geleitet. Bei der Modenschau wurde die Sommer-Kollektion 2007 präsentiert. 'Die ist für mich jetzt erledigt', berichtet die Chefin der MOP-Damenlinie.

    Sie arbeitet nun schon seit knapp sechs Wochen gemeinsam mit ihrem Team an der Winter-Kollektion 2008. Dafür müssen visionäre Strategien entwickelt werden. Bei einer weltweit aktiven Firma wie Marc O'Polo, die 1967 im schwedischen Stockholm gegründet wurde, bedeutet das: Die Verantwortliche für die Gesamtausrichtung der Damenlinie ist vor kurzem mit mehreren Kollegen wieder einmal für drei bis vier Tage nach New York geflogen, um dort auf 'Inspirationsreise' zu gehen.'Wir ziehen da durch die In-Viertel, durchstöbern Läden, besuchen Trend-Label, setzen uns in Cafés und schauen uns an, was die coole New Yorkerin trägt', plaudert Susanne Schwenger aus dem Nähkästchen. 'Der amerikanische Markt ist sehr wichtig und interessant für uns. Den müssen wir kennen', erläutert die ehemalige Schülerin des Vöhlin-Gymnasiums, die von 1982 bis 1986 an der Modefachschule in Sigmaringen Modedesign studierte. Nach der Inspirationsreise wurden nun in der Zentrale die Farben für die anstehende Kollektion festgelegt. Anschließend ging es für die Modemacherin aus Memmingen ab nach Paris: 'Dort haben wir bei einer Messe die aktuellen Stoffe ausgesucht.' Voll im Trend liege 'Organic cotton', also naturbelassene Baumwolle, verrät Schwenger. In die Natur, speziell in die Berge, geht sie auch in ihrer Freizeit am liebsten. 'Ich bin eigentlich sehr bodenständig und geerdet', sagt die Designerin, die sich für Kunst interessiert, gerne liest und ins Kino geht. Das Bodenständige ihres Wesens spiegelt sich auch in dem alten Bauernhaus in Aschau wider, in dem die Mutter eines neunjährigen Buben lebt. Ihr Sohn Nico ist es unter anderem, der dafür sorgt, dass die Mama nicht in eine Scheinwelt abhebt: Auch wenn Susanne Schwenger während der Woche mal wieder in den Weltmetropolen in den USA oder in Frankreich unterwegs war, um neue Ideen für die Damenlinie ihres Hauses zu sammeln, so ist doch samstags für sie die Außenlinie angesagt: Denn Nico ist begeisterter Fußballer. Und da ist es selbstverständlich, dass seine Mutter ihn zu den Spielen begleitet. Denn auch sie genießt es, wenn sie sich in der oberbayerischen Provinz von den Geschäftsreisen nach New York und Paris erholen kann.

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