Kronburg (wam). - 70 Jahre alt, davon 60 Jahre in Kronburg, über 50 Jahre durchgehend im öffentlichen Dienst und davon wiederum 24 Jahre Bürgermeister - Altbürgermeister Michael Wiest kann auf ein bewegtes Leben im Dienste 'seiner' Gemeinde Kronburg zurückblicken. Sein Nachfolger als Bürgermeister, Winfried Prinz, verlieh ihm am Freitag Abend die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Kronburg, wo der gebürtige Altusrieder als Michael Hiemer seine erste Stellung als Hütebub annahm. Den Familiennamen Wiest erhielt er erst in späteren Jahren durch die Adoption in die Familie seiner Tante. 'Mindestens ein ganzes Jahr seiner Lebenszeit ohne Pausen', so Gratulant Landrat Dr. Hermann Haisch in seiner Laudatio, 'hat Michael Wiest nur seiner Arbeit als Bürgermeister gewidmet'. Er bescheinigte dem neuen Ehrenbürger, 'in all diesen Jahren eine partnerschaftliche, freundschaftliche Zusammenarbeit mit allen jeweils Beteiligten'. Humorvoll verwies Haisch auf die nun hoffentlich noch lange Zeit zu nutzenden Rechte als Ehrenbürger - wie 'umsonst Straßenbahn fahren in Kronburg oder kostenlos ins Freibad gehen' und auf ähnliche (nicht existierende) Kronburger Einrichtungen. Bürgermeister Winfried Prinz entschuldigte sich zunächst dafür, dass die Gemeinde eine im kleinen Kreis mit den Kameraden des Männergesangvereins geplante private Nachfeier des 70. Geburtstages von Michael Wiest platzen ließ. Aber auch wenn Wiest bei der Amtsübergabe an ihn vor neun Jahren betont habe, sowas habe 'noch Zeit', wäre diese Zeit nun mit der Feier des 70. Geburtstags doch erreicht: Einstimmig habe der Gemeinderat den Beschluss zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde gefasst. Angesichts der Leistungen Wiests sei dies auch eine angemessene Würdigung. In die Amtszeit von 1972 bis 1996 fielen etwa der Wandel des Volksschulsystems, die Umstrukturierung der Kommunalverwaltung, eine gewaltige Entwicklungsarbeit für Kronburg und Illerbeuren sowie die Eingemeindung von Kardorf. Die Erweiterung des Kanalnetzes und der Bau einer zentralen Kläranlage für den Illerwinkel und noch vieles mehr seien die Aufgaben in einer langen Tätigkeit gewesen.
Fest gemeinsam geplant Gemeinsam mit dem Männergesangverein unter Vorsitzendem Peter Gummerum und der Musikkapelle mit Vorsitzendem Donat Gromer wurde der Abend geplant, den die beiden Vereine für ihr Mitglied Michael Wiest - erster Tenor im Chor und Fördermitglied der Musikkapelle - zusammen mit Gemeinde und Gemeinderat ausrichteten. Neben deren musikalischen Vorträgen, die Begeisterung beim Publikum hervorriefen, ließ es sich auch Landrat Haisch nicht nehmen, dem Jubilar und Ehrenbürger ein Ständchen auf der Trompete zu spielen.