Sanierung Im Dachstuhl der Pfarrkirche in Beckstetten arbeiten seit Ende Juli die Zimmerer - Demnächst werden die Risse beseitigt">

Artikel: In St. Agathas Oberstübchen ist viel los

22. August 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Sanierung Im Dachstuhl der Pfarrkirche in Beckstetten arbeiten seit Ende Juli die Zimmerer - Demnächst werden die Risse beseitigt

Beckstetten | kfr | Täglich steigen etwa vier Leute St. Agatha aufs Dach. Von Beruf sind sie Zimmerer. Seit über drei Wochen arbeiten sie in luftiger Höhe an der Pfarrkirche in Beckstetten. Die wird gerade saniert. Nachdem die Gerüstbauer mit dem Aufstellen des Stützwerks fertig waren, konnten die Zimmerer im Dachstuhl mit Sägen und Hämmern beginnen. Noch etwa vier Wochen werden die Holzhandwerker in dem Gotteshaus zu tun haben.

Im Dach des Kirchenschiffes bringen sie zur Stabilisierung zusätzliche Stützen vor den Giebeln an. Außerdem tauschen die Zimmerer die maroden Mauerlatten und Fußschwellen aus, denen Fäulnis oder der Holzwurm zu arg zugesetzt haben. Oft blieb gar nichts mehr vom Holz übrig - auf der Nord- und Südseite waren die Fußschwellen sogar gänzlich verfault. Da sich die Sparren bereits rund 50 Zentimeter gen Osten neigen, bauen die Zimmerer einen Dachverband mit First- und Fußlatte ein. Im Dachstuhl des Chores sind die Schäden noch größer als die der Überdeckung des Langhauses. Die lehmartige Oberschicht auf der Kuppel ist zum Teil weggebrochen. Und auch hier sind Fußschwellen verfault, sodass die Statik ins Wanken gerät. "Dadurch drückt der Dachstuhl die Mauern nach außen", erklärt Kirchenpfleger Albert Wolgschaft, der sich um die Organisation der Sanierung kümmert.

Risse über den Fenstern

Wegen des Drucks von oben haben sich in den Wänden Risse über den Fenstern gebildet. Ein ziemlich breiter reicht gar von der Südseite bis zur Nordseite des Chorraumes.

Um die Verpressung der Risse kümmert sich ab nächster Woche eine Firma, erzählt der 58-jährige Wolgschaft. Dabei wird Fugmaterial in die unerwünschten Ritzen injiziert. Aus Kostengründen werden Arbeiten, für die das Gerüst nötig ist, als erstes erledigt. "Für einen festgelegten Zeitraum wurde eine Pauschale für das Gerüst gezahlt. Wird es länger benötigt, entstehen mehr Kosten", sagt Wolgschaft, der schon in Beckstetten zur Welt kam.

Sogar im Inneren der Kirche steht links und rechts neben dem Altar ein Gerüst. Das störe aber nicht bei den Messen. Im Kirchenschiff steht derzeit noch eine weitere hohe Metallkonstruktion - eine Deckensicherung. Sie wurde aus Sicherheitsgründen aufgebaut, da sich sonst durch die Schläge während der Arbeiten auf dem Dachstuhl Teile aus der Decke lösen könnten. "Durch die Sicherung wird zudem verhindert, dass einer der Zimmerer in einen Spalt tritt", erzählt Wolgschaft.

Viel Altes erhalten

Einfach nach Belieben dürfen die Zimmerer nicht neues Holz im Dachstuhl verarbeiten. "Das Landesamt für Denkmalpflege verlangt, dass möglichst viel Altes erhalten bleibt.

" Regelmäßig komme darüber hinaus ein Statiker zur Kontrolle und überwacht die Arbeiten der Handwerker.

Neben den Zimmererarbeiten wurde bereits der untere Bereich des Turmes freigelegt, der Feuchtigkeitsschäden hat. Ein neuer Sanierputz soll die Feuchtigkeit aufsaugen. Der andere Teil der Sanierungsarbeiten am Kirchenturm wie der Anstrich und die Reparatur des Läutwerkes musste erst einmal zurückgestellt werden. Denn bislang ist dafür noch kein Geld da.