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In Füssen werden Fähnriche Leutnant

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In Füssen werden Fähnriche Leutnant

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    Füssen (asp). - Das hatte Füssen zuvor noch nicht erlebt: Bei Kaiserwetter wurden am Samstag im Barockgarten des Festspielhauses Neuschwanstein insgesamt 123 Offiziersanwärter/innen der 10. Panzerdivision der Bundeswehr zum Leutnant befördert. 'So einen Platz hätte ich mir bei meiner Beförderung auch gewünscht', gestand Oberstleutnant Siegfried Jooß, der Leiter der Pressestelle der Division. Auch für die 21-jährige Nadine Reimann aus dem Ostallgäuer Ruderatshofen-Apfeltrang war die Zeremonie nicht nur wegen der grandiosen Kulisse mit Forggensee, Bergen und Königsschlössern 'etwas Besonderes': Sie ist jetzt Leutnant, leistet in Füssen beim Gebirgspanzerartilleriebataillon 225 Dienst als Beobachtungsoffizier und zählt damit zu den 'Augen der Artillerie'. Mit einem kräftigen Händedruck gratulierte ihr nicht nur der Kommandeur der in Sigmaringen stationierten 10. Panzerdivision, Generalmajor Markus Bentler. Auch Bayerns Justizministerin Dr. Beate Merk wünschte ihr wie den anderen frisch gebackenen Offizieren 'alles Gute' für die weitere Laufbahn. Als vor ein paar Jahren auch für Frauen der Dienst in der Bundeswehr möglich wurde, sah Nadine Reimann ihre Chance: Sie 'baute' in der Fachoberschule in Kaufbeuren ihr Abitur und suchte dann 'eine Herausforderung, bei der man Verantwortung übernehmen kann'. Und einen abwechslungsreichen Beruf, der auch Arbeit mit jungen Menschen bietet. 'Teilweise war die Ausbildung sehr hart', schaut die 21-Jährige, die sich für zwölf Jahre bei der Bundeswehr verpflichtet hat, auf die vergangenen drei Jahre zurück. Nach ihrer militärischen Grundausbildung in Neunburg vorm Wald und anderen Stationen ihres Weges zum Offizier landete sie bei den Gebirgspanzerartilleristen in Füssen. 'Da bleib ich erst mal', erzählte sie gegenüber unserer Zeitung. Wie lange? Leutnant Reimann zuckt mit den Schultern: 'Das ist noch völlig offen.'50 der in Füssen 'frisch gebackenen Offiziere' zählen zum Wehrbereichskommando IV in München, zwei zum Gebirgsjägerbataillon in Schneeberg (Sachsen), und 71 leisten in Einheiten der 10. Panzerdivision ihren Dienst. Dazu zählen Tim Egerer, Rainer Jung, Rudolf Sedlaczek und Björn Tost vom in Füssen stationierten Gebirgslogistikbataillon 8. Fünf der zum Leutnant Beförderten sind Soldaten des ebenfalls in Füssen stationierten Gebirgspanzerartilleriebataillons 225: Nadine Reimann, Nikolai Löber, Frank Müller, Volker Sigwarth und Thomas Utz.

    Die Stadt ist Heimat geworden'Viele Soldaten der Allgäu-Kaserne haben in Füssen eine Heimat gefunden und engagieren sich in unserer Gesellschaft', sagte beim Empfang auf der Dachterrasse des Festspielhauses Füssens Bürgermeister Christian Gangl. Er betonte bei dieser Gelegenheit das partnerschaftliche Miteinander von Bundeswehr und Stadt Füssen, das von Freundschaft und gegenseitigem Vertrauen geprägt sei. Auch freute er sich über die Entscheidung des Bundes, den Standort Füssen zu erhalten und aufzustocken (unsere Zeitung berichtete). Zuvor hatten Justizministerin Merk und Generalmajor Bentler den Wandel der Anforderungen an die Bundeswehr mit friedenschaffenden Aufgaben auch im Ausland betont. 'Auch im Kampf gegen internationalen Terrorismus ist die Bundeswehr nun gefordert', so Merk. Sie meinte vor den 123 angetretenen jungen Offizieren, dass deren Situation 'höchstens noch mit der von Polizisten' vergleichbar sei, die sich 'unerschrocken immer wieder auf neue Situationen einstellen müssen'. Merk wie Bentler schrieben den neuen Leutnants ins Stammbuch, dass sie Verantwortung für Menschen tragen. 'Die Achtung vor der Menschenwürde ist ein unabdingbares Gebot', betonte der Divisions-Kommandeur und stellte fest: 'Leutnantsdienst tun heißt, seinen Soldaten vorleben.'

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