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Artikel: "In freier Natur dem Herrgott ein Stück näher"

2. September 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
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Sternwallfahrt Was Gläubige bei ihrer gemeinsamen Wanderung erleben - Lange Tradition

Kempten | kro | Den Glauben im Alltag lebendig halten - das ist Wunsch und Erfüllung von Pilgern seit jeher. "Auf dem Weg sein, Christus entgegen gehen", heißt ihre Botschaft. Und das wollen auch die Wallfahrer, die sich am Sonntagabend von vier Kemptener Ortskapellen aus auf den Weg machen. Das gemeinsame Ziel der Sternwallfahrt ist Maria Heimsuchung in Leubas. DieAZwollte von Teilnehmern wissen, warum sie Wallfahrer sind.

Eine 15-köpfige Gruppe startet in Leupolz. Ausgangspunkt ist die Kapelle mitten im Ort. "Wallfahrten muss nicht immer mit einem Anliegen verbunden sein. Für mich ist es die Freude am gemeinsamen Erleben", meint Maria Haller aus Lenzfried. Elfriede Wölfle aus Leubas und Theresia Hagmann aus Leupratsried sind "in freier Natur dem Herrgott ein Stück näher."

"Beim Singen kann die Seele entspannen", sagt Remig Hiepp, der eine Marienstatue trägt. Zu Beginn der Wanderung wird das Glaubensbekenntnis abgelegt. Dann bleibt Muße zu beten und zu bitten. Rosenkranz, Wettersegen und Friedensgebet haben auch die Gruppen aus Lenzfried, Reinharts und Sommers auf ihrem Weg nach Leubas begleitet. Mehr als 50 Gläubige treffen kurz vor 20 Uhr auf dem Kirchplatz ein.

Darunter ist auch Michael Epp. Er ist Vater von vier Kindern und Landwirt. "Da ist man immer auf Gottes Hilfe angewiesen", sagt der 32-Jährige.

Bei Familie Egger, ebenfalls Landwirte, hatte jeder sein ganz eigenes Anliegen an Gott. Bei Vater Josef ging es in Richtung Wetter und Ernte, Mutter Josefine erbat eine glückliche Heimkehr für eine ihrer Töchter, die sich derzeit auf dem Jakobsweg befindet. Sohn Thomas stand vor seinem ersten Arbeitstag und Tochter Bernadette hofft darauf, dass es "in der Schule immer gut läuft."

Stolz auf eine lange Wallfahrertradition in Lenzfried sind Bürgermeister Josef Mayr, Vorsitzender des Fördervereins Filialkirche Ursulasried/Leubas, und Wallfahrtsmesner Max Hafenmayr: "Wallfahrten werden ihre Anziehungskraft nie verlieren.

Menschen wachsen im Glauben und im Glauben wachsen Gruppen zusammen." Das Geläut aller Glocken vereint die Gruppen im Gotteshaus. Das anschließende Orgelkonzert mit Richard Beck, Monika Schwarz (Klavier) und Verena Brutscher (Trompete) wird für die "Wanderer in den Schuhen des Glaubens" auch noch zu einem musikalischen Erlebnis.