Von Thilo Jörgl, Kaufbeuren - Ein potenzieller Investor, der die Kaufbeurer Zeppelinhalle kaufen wollte, ist von seinem Vorhaben Anfang Januar zurückgetreten. Wie berichtet, wollte der Kaufbeurer in dem Gebäude ein großes Fitness-Center mit Wellness-Landschaft einrichten. Nach Angaben des Pächters der Halle, Hans Hartmann, ist sein Vertrag daher bis Anfang Mai kommenden Jahres verlängert worden. Veranstalter können jetzt wieder die Halle für Konzerte oder Messen anmieten. Der kaufinteressierte Kaufbeurer, der schon ein Fitness-Center in der Stadt betreibt, wollte die Zeppelinhalle auf dem Gelände der ehemaligen Rosenbrauerei erwerben. Das Gebäude aus dem Jahr 1916 sah er als Trainingsraum vor, die Flachbauten im westlichen Bereich für Umkleideräume und eine Sauna. Die Stadtsparkasse, größte Gläubigerin der Insolvenzmasse der ehemaligen Rosenbrauerei, stellte laut Vorstandsmitglied Franz Endhardt den Kontakt zwischen dem Kaufbeurer und der Kanzlei Dr. Dörfler her. Dieser ist seit 1999 Zwangsverwalter der Insolvenzmasse. Obwohl der Interessent nach eigenen Angaben schon einen Notariatstermin am 20. Dezember hatte, kam der Kaufvertrag nicht zustande. Über Gründe schweigen beide Seiten. Aus gut informierten Kreisen heißt es, dass angeblich Finanzierungsprobleme die Ursache gewesen seien. 'Irgendwann wird es wohl zur Zwangsversteigerung der Halle kommen', prognostiziert Endhardt über die Zukunft der im Kaufbeurer Volksmund 'Zep' genannten Halle. Fest steht allerdings, dass bis Mai kommenden Jahres Veranstaltungen in dem ehemals als Bierlager genutzten Gebäude stattfinden können.
Neue Heizung wärmt Eine gute Nachricht für Besucher von Veranstaltungen ist, dass der Zwangsverwalter eine neue Heizung in die Halle einbauen ließ. 'Die alte Dampfkessel-Heizung war marode', sagt Endhardt. Pächter Hans Hartmann war über die Verhandlungen im Dezember nicht begeistert. Weil er davon ausgehen musste, dass die Halle verkauft werde, habe er keine Veranstaltungen für das laufende Jahr buchen können. 'Dadurch sind mir einige Konzerte durch die Lappen gegangen.' Nachdem sein Vertrag verlängert worden ist, hat er jetzt schon Anfragen für Termine im Herbst. Konzertveranstalter Michael Rösch aus Fischen zeigte sich erfreut, dass die Halle ein weiteres Jahr eine Option für Konzerte ist. Rösch: 'Für Rockkonzerte ist die Halle im ganzen Allgäu am besten geeignet.' Fest eingeplant sind in der Halle schon die Konzerte von den Rock-Bands Saxon (3. April), JBO (11. April), Big Trouble (20. April) und Barock (29. März). Auch eine Erotik-Messe ist für Mitte März in Planung.