Ernsthaft durch Knallkörper verletzt wurde heuer glücklicherweise niemand. Dennoch bescherte die Silvesternacht der Polizei viel Arbeit und vor allem einen proppenvollen Keller. Dort nämlich befinden sich die Arrest- und Ausnüchterungszellen und die waren, wie Polizeikommissar Peter Stöckle sagt, zeitweise bis zum Anschlag mit Betrunkenen und Randalierern gefüllt. "So viele Gewahrsamnahmen hatten wir zu Silvester noch nicht", sagt Stöckle und beschreibt, wie die Neujahrsnacht heuer genau aussah:
Bei der Aufnahme einer Anzeige wegen Körperverletzung stellten Polizisten fest, dass ein 25-Jähriger mit einer Schreckschusswaffe geschossen hatte. Er bekommt eine Anzeige, weil er keinen Waffenschein besitzt.
Wildbiesler Ans Dienststellengebäude der Polizei bieselte ein 22-Jähriger und wurde prompt von den Beamten erwischt. Als diese ihn nach Hause schicken wollten, urinierte er noch an ein Polizeifahrzeug, woraufhin die Polizisten ihn in die Ausnüchterungszelle steckten.
Betrunken ins Krankenhaus Für mehrere Menschen, die wohl zu oft aufs neue Jahr angestoßen hatten, endete die Neujahrsnacht im Krankenhaus. So brach ein 18-jähriger Kemptener bei einer Party zusammen und war nicht mehr ansprechbar. Laut Polizei hatte der Jugendliche ausschließlich Hochprozentiges getrunken.
Ebenfalls in die Klinik gebracht werden musste eine 22-jährige Rettenbergerin, die am Rathausplatz gefeiert hatte und schließlich weder gehen noch sprechen konnte. Schon um Mitternacht bewusstlos war zudem ein Mädchen, das mit Freunden in Lenzfried gefeiert hatte. Die Jugendliche wurde ins Krankenhaus gebracht.

Schnapsflaschen gestohlen
Betrunkener Ladendieb beklaut zweimal denselben Supermarkt in Immenstadt
Zum Ausnüchtern in die Zelle Bei einer Party in Sankt Mang wurde ein 20-Jähriger vom Gastgeber hinausgeworfen. Der alkoholisierte junge Mann wurde aggressiv und landete in der Ausnüchterungszelle. Genauso wie ein 39-Jähriger, der in einem Lokal in der Poststraße schon am frühen Abend randalierte. Der Mann trat gegen die Tische und Stühle und warf Flaschen umher. Der Wirt holte die Polizei, die den 39-Jährigen - und seine 1,2 Promille - aus dem Lokal entfernte.
Ähnlich erging es einem 38-jährigen Kemptener, der erbost war, dass er nicht zur Party seiner Nachbarn eingeladen war und deshalb dort ständig an die Haustür klopfte. Zweimal versuchten die Beamten, den alkoholisierten Mann zur Räson zu bringen, dann nahmen sie ihn mit.
Körperverletzungen Zwei betrunkene junge Männer stoppten auf dem Adenauerring einen Mopedfahrer. Erst beleidigten sie ihn, dann kam es zur Schlägerei, bei der alle drei handgreiflich wurden und deshalb Anzeigen bekommen. Genauso wie ein 26-Jähriger, der auf der Ludwigshöhe mit 0,8 Promille im Blut einen Silvesterknaller auf mehrere Personen warf und einen 21-Jährigen im Gesicht traf. Glücklicherweise erlitt der Mann nur leichte Schwellungen an einem Auge. Leicht im Gesicht verletzt wurde auch ein Polizist.
Beamten wollten einen 18-Jährigen, der vor dem Gefängnis herumlungerte nur fragen, was er da treibe. Der Jugendliche ging auf die Polizisten los.
Brände 1,6 Promille hatte ein 25-jähriger Marktoberdorfer intus, als er eine Rakete auf den Eingang einer Diskothek richtete. Die Türsteher konnten gerade noch ausweichen, das Geschoss explodierte im Vorraum und entzündete den Teppich. Gerade noch rechtzeitig brachte die Feuerwehr einen Brand in Hegge unter Kontrolle: Eine verirrte Rakete war in eine Gartenhecke eingeschlagen und die Flammen drohten, auf anliegende Garagen überzuspringen. Vollkommen abgebrannt ist schließlich ein Gartenhaus in der Schrebergartenanlage Mariaberger Straße. Die Polizei hat in Sachen Brandursache einen Verdacht, der aber erst bestätigt werden muss.