Pfronten (cc). - 21 Musikkorps der Bundeswehr gibt es in Deutschland - von Wilhelmshaven bis Garmisch-Partenkirchen. Und just die Letztgenannten, das Gebirgsmusikkorps, konnte trotz seiner mehr als 60 Auftritte in diesem Jahr für ein Benefizkonzert in Pfronten gewonnen werden. Unter der Leitung von Oberstleutnant Christoph Scheibling kamen die rund 60 Profi-Musikerinnen und Musiker auf die Bühne, ein wahrhaft imposantes Bild. Und nicht nur der sichtbare Eindruck war großartig, sondern auch das, was sie an diesem Abend akustisch darboten, begeisterte die über 600 Zuhörer vom ersten Stück, dem 'Erzherzog Albrecht Marsch' von Karl Komczak bis zum letzten Ton der Zugabe. Genüsslich hörten sich die vielen Besucher die Ouvertüre zur Operette 'Die Fledermaus' von Johann Strauß an, eigentlich für Symphonieorchester komponiert, aber von Ulrich Hollmann vortrefflich für Blasmusik arrangiert. Julius Fuciks Marsch 'Unter der Admiralsflagge' wurde durch Gert Buitenhuis’ Arrangement in neuem Gewand und mit einer größeren Besetzung vorgestellt, bei der die Fanfaren besonders hervorkamen. Zu jedem Musikstück wusste Dirigent Scheibling in seiner sehr eindrucksvollen Art viel Wissenswertes zu sagen. Als Meisterwerk der klassischen Musik stellte er Modest Petrovitsch Moussorgskys Werk 'Bilder einer Ausstellung' vor.
Das ursprünglich für Klavier geschriebene Stück wirkte in der Blasorchesterfassung einfach gigantisch. Besonders der dramatische Schluss beim 'Großen Tor von Kiew', mit der großen Es-Glocke gekrönt, klang noch Minuten lang nach. Aus verschiedenen amerikanischen Hymnen hat Henry Fillmore den Marsch 'National Emblem' zusammengestellt, ein mitreißendes, frisches Stück. Als nächstes stand Oscar-gekrönte Musik mit 'Star Wars Saga' von John Williams, arrangiert von Johan de Meij, auf dem Programm, teils sehr melodisch und 'die unendliche Weite des Universums' erahnen lassend, so Scheibling in seiner Rolle als Conferencier. Nach dem Ausflug in die USA erklang Hans Hübner-Leykamms 'Zugspitzmarsch' und als ebenfalls sehr gelungener letzter Programmpunkt die 'Grüße aus den Bergen'. Dass ein Gebirgsmusikkorps auch als Alphorn-Bläsergruppe, als Stubenmusik, Hüttenmusik und sogar als Chor auftritt mag verwundern, ist für den Standort der Truppe als normal zu betrachten. Diese 'Grüße' gefielen sehr. Und durch den langen, rhythmischen Beifall zum Schluss des Konzerts erreichten die Konzertbesucher noch großartige Zugaben, den 'Kaiserjägermarsch' von Karl Mühlberger und Georg Seiferts 'König Ludwig Marsch'. Auch der Schirmherr des Abends, Pfrontens Bürgermeister Josef Zeislmeier, war des Lobes voll und überreichte dem Musikkorps und seinem Dirigenten verschiedene Gastgeschenke. 'Es war ein grandioser und wunderschöner Benefizabend, bei dem Musiker und Besucher ihr großes Herz für den Sportlernachwuchs in Pfronten bewiesen', so Zeislmeier. Er dankte auch den Zuschauern, denn das Gebirgsmusikkorps Garmisch-Partenkirchen erspielte an diesem Abend 3500 Euro für den Sportpool Pfronten (wir berichteten).