Westallgäu | bes | 40 Prozent der Einwohner im Landkreis Lindau sind Mitglied in einem der 78 Sportverbände. Das berichtete Sportkreisvorsitzender Dr. Egon Hartmann im Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport des Landkreises. Erfreulich ist die Tatsache, dass die Zahl der Jugendlichen leicht gestiegen ist: 11700 der 32500 registrierten Sportler sind unter 18 Jahre alt. Stark zugenommen habe der Zuspruch der Senioren über 60. "Wir bewegen uns hier im bayerischen und deutschen Trend", sagt Hartmann. Die Altersgruppe zwischen 20 und 40 hingegen trete vermehrt aus den Vereinen aus. "Der Großteil betreibt Individualsport wie Joggen und Biken. Dazu braucht es keinen Verein", lieferte der Sportkreisvorsitzende eine Erklärung dazu. Insgesamt werden in den Vereinen 38 verschiedene Sportarten angeboten.
Er bedankte sich für die Anhebung des Fördersatzes von 2,40 auf 2,70 Euro pro Jugendlichem. Die rund 30000 Euro werden ausschließlich in der Nachwuchsarbeit eingesetzt, beispielsweise für die Finanzierung der rund 30 Kreiscups (z.B. Ski alpin, Fußball, Mountainbike) mit 4600 Teilnehmern, für die Sportkreisehrung mit etwa 200 Sportlern sowie die Förderung von Wettkämpfen und Trainingslagern.
Gute Zusammenarbeit
Als gut bezeichnete er die Zusammenarbeit zwischen Sportkreis und Schulen. Mit 35 Sportarbeitsgemeinschaften (auch bekannt unter dem Titel "Sport nach 1) ist der Landkreis Lindau in Bayern absolute Spitze.
Allerdings betont Hartmann, dass "Sport nach 1" zwar Kürzungen im Bereich des Schulsports ein wenig auffangen, den normalen Unterricht aber nicht ersetzen können, da die Teilnahme an "Sport nach 1" keine Pflicht ist. "Sport sollte in Bayern ein Vorrückungsfach sein. Es ist traurig, dass dies nur in Bayern und Bremen nicht der Fall ist. Weshalb, das kann ich nicht sagen. Aber vielleicht wird es bei der neuen Landesregierung anders", meinte er mit Blick auf die Politiker in München.

"Vereine wie wir bilden das Rückgrat der Oberliga"
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Judo für Fünftklässler
Hartmann bedauert zudem, dass es bei der Ganztagsbetreuung an den Schulen immer noch keine eindeutige Regelung für die Vergütung seitens des Ministeriums gebe.
In der Hauptschule Lindenberg wird beispielsweise seit einigen Wochen regelmäßig und verpflichtend Judo für Fünft- und Sechstklässler durch den TV Lindenberg angeboten.