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Immer mehr Notrufe

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    gehen über Handyein Neue Sender ­ Altes C-Netz wird bald abgeschaltet. Von Michael Munkler Der Handy-Empfang in den Allgäuer Alpen ist durch neue Sendeanlagen auf Fellhorn und Nebelhorn weiter verbessert worden. Sobald das Wetter es zulässt, soll die Wirkung der neuen Sender überprüft werden. Denn einige Hüttenwirte klagen darüber, dass das alte, für sie bisher einzig nutzbare C-Netz mit der 0161-Vorwahlnummer im Laufe des Jahres abgeschaltet wird und sie über die heute gängigen Netze aufgrund der besonderen geographischen Situation keine Verbindung haben.

    Jochen Krupinski, Hüttenwirt der Mindelheimer Hütte sieht ein Sicherheitsrisiko, wenn das alte C-Netz abgeschaltet wird, da zahlreiche Unfallmeldungen darüber bisher abgewickelt worden seien. Die anderen gängigen Netze D1 (Telekom), D2 (Mannesmann), E-Plus und das Netz von Viag-Interkom habe er bisher nicht nutzen können, da die Hütte zu sehr im Funkschatten liege.

    Thomas Urban, beim Deutschen Alpenverein (DAV) für das Projekt 'Alpiner Notruf' zuständig, verspricht sich einen verbesserten D1- und D2-Empfang auch in abgelegenen Winkeln durch die neu installierten Umsetzer-Sender auf Nebel- und Fellhorn. Der DAV hat es sich mit der Telekom-Tochter T-Mobil und Mannesmann sowie Partnerverbänden im Ausland zum Ziel gesetzt, das Handy-Netz im Alpenraum möglichst weiträumig auszubauen, um Notruf-Meldungen möglichst schnell zu ermöglichen.

    Inwieweit die neuen Umsetzer-Anlagen in den Allgäuer Bergen Wirkung zeigen, kann erst die Erfahrung zeigen. Sobald die Wetter- und Lawinensituation es zulässt, wollen Experten des DAV dies testen. Denn Computer-Simulationen hätten nur einen begrenzten Aussagewert, sagt Urban. Neben der Mindelheimer Hütte nutzten bisher beispielsweise auch die Enzianhütte und die Kemptner Hütte das alte C-Netz, das nach Beschluss der Telekom-Regulierungsbehörde im Laufe des Jahres abgeschaltet werden soll.

    Über 100 000 haben Mobil-Telefon

    Wie wichtig auch im nichtalpinen Bereich der weitere Ausbau der Mobilfunk-Netze ist, zeigen die Erfahrungen der Rettungsleitstelle in Kempten, die fast für das gesamte Allgäu zuständig ist. Walter Gütler von der Rettungsleitstelle schätzt, dass von den insgesamt rund 110 000 Notrufen pro Jahr etwa ein Drittel über Handy eingeht. Bei Verkehrs-, Freizeit- und Bergunfällen liege der Anteil noch deutlich höher. Die Bergwacht beispielsweise berichtet von weit über 50 Prozent der über Handy eingehenden Notfall-Meldungen.

    Sämtliche Netzbetreiber wollen auch heuer die Verbindungs-Qualität durch den Bau neuer Sende-Anlagen ausbauen. Dabei arbeiten die Firmen eng zusammen, nutzen Sender gemeinsam, so die Kemptener Telekom-Sprecherin Sandra Wölfle. Nach einer groben Schätzung der Telekom gibt es in der Region insgesamt über 100 000 Handy-Besitzer.

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