Wiggensbach | sir | Ein professionell gestaltete Mappe 'Wiggensbach für Kinder' bekommen die Eltern von Ein- bis 13-Jährigen, die sich für ein Betreuungsangebot in Wiggensbach interessieren - mit nach Hause. Darin sind Informationen über Kinderkrippe, Johanneskindergarten und die Schulkindbetreuung. 'Groß werden heißt für uns, Menschen auf ihrem Weg zu einer eigenverantwortlichen und gesellschaftsfähigen Persönlichkeit zu begleiten', ist auf der roten Umschlagseite zu lesen.
Arbeiten nach Qualitätshandbuch
Nach Grundsätzen des Qualitätsmanagements arbeitet der Kindergarten seit Jahren. Die Fachkräfte richten sich nach einem Qualitätshandbuch. Kindergartenleiterin Birgit Aigner fühlt sich zudem von der Gemeinde 'rundum gut unterstützt'. Die vielfältigen Verwaltungsaufgaben muss sie - wie sonst in vielen anderen Einrichtungen üblich - nicht alleine stemmen. Mitarbeiter der Gemeinde greifen ihr unter die Arme. Eine eigene Kindergruppe leitet sie nicht. Aber Aigner springt ein, wenn Kolleginnen krank sind, koordiniert zudem auch noch die Betreuung von Krippen- und Schulkindern. Sie ist für insgesamt 21 Mitarbeiterinnen und 240 Kinder zuständig. Tendenz steigend.
Waren es vor zwei Jahren noch 43 Schulkinder, die mittags bis maximal 16 Uhr in der Schule blieben, sind es heute schon 64. 'Es gibt mehr Anmeldungen und auch mehr lange Buchungszeiten', verdeutlichte Aigner vor kurzem im Gemeinderat. Ihrer Bitte nach einer weiteren Hilfskraft sei unbürokratisch und schnell von der Gemeinde entsprochen worden.
Die Betreuung nachmittags in der Schule richtet sich inhaltlich nach Vorgaben, geht in der Praxis aber auch recht flexibel vonstatten. Die Kinder dürfen sogar Freunde mitbringen. Ältere Schüler, die nun in Kempten oder Buchenberg zur Schule gehen, helfen zudem schon mal aus in der Kinder- oder auch Hausaufgabenbetreuung. So kommt Siebtklässler Jonas öfter vorbei 'weil mir das Spielen mit den Kleinen halt Spaß macht'. Die verantwortliche Erzieherin, Ute Wolf, hat nichts dagegen. Im Gegenteil. Sie findet das soziale Engagement von Jugendlichen klasse. Eine Einteilung, wann was zu machen ist, gibt es freilich schon. Um 13 Uhr ist gemeinsames Mittagessen. Das kommt vom Margaretha- und Josephinenstift in Kempten - derzeit für 55 Kindergarten- und Schulkinder. Ab 13.30 Uhr ist Hausaufgabenzeit. In einem Extra-Raum geht jeder für sich unter gemeinsamer Aufsicht ans Werk. Am Ende werden die Hausaufgaben kontrolliert, den Eltern bei Bedarf Mitteilungen geschrieben.

Kita-Situation spitzt sich zu
Immer weniger Plätze in Kindergärten und Krippen im Unterallgäu - Die Gründe und die Folgen
Ab 14.30 gibt es Freizeit pädagogische Angebote. Ulrike Wolf ist es wichtig, mit den Kindern auch täglich in die Turnhalle oder nach draußen zu gehen. 'Nach dem Unterricht sind die Kinder bewegungshungrig.' Neben der 'Schulkantine' ist ein Toberaum. Auf den zwei ausgedienten Wohnzimmer-Sofas dürfen die Buben und Mädchen hüpfen oder auch auf die mit Hilfe des Hausmeisters gefertigte Torwand ballern. Nebenan, im Bastelbereich, geht es ruhiger zu.
Nach Lust und Laune kreativ
Buntes Papier, Heißkleber, Stifte, Schere, - alles liegt griffbereit. Die Kinder können nach Lust und Laune kreativ arbeiten und tun das auch offensichtlich gerne. Fabian sagt: 'Ich bastle lieber hier als zu Hause. Hier darf auch mal was liegen bleiben.'