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Immer mehr Geschäfte stehen leer

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Immer mehr Geschäfte stehen leer

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    Trotz gesteigerter Attraktivität der Kalchstraße ­ Initiative will gegensteuern Memmingen (aell). Auch nach der aufwändigen Renovierung stehen an der Kalchstraße zahlreiche Geschäfte leer. Dadurch büßt die Einkaufsstraße von ihrer Attraktivität ein. 'Das ist für die Einzelhändler eine schwierige Situation', sagt Mechthild Feldmeier, Sprecherin der Kalchstraßen-Initiative. Dennoch sei die neue Gestaltung der Straße ein 'absoluter Erfolg', meint Geschäftsinhaber Hermann Zelt. 'Mehr Grün' wünschen sich dagegen noch die Kunden.

    'Die ganze Straße ist viel zu grau', meint zumindest Holger Weinmann. Sie sei zwar mit viel Aufwand renoviert worden, doch einige Pflanzen und Bänke könnten nicht schaden, betont der Passant. Aus Sicht von Nazli Aksu hat sich gar nicht viel verändert. Die Umgestaltung sei für sie kein Grund, öfter als früher hier einkaufen zu gehen. Vor allem, da 'die Verkehrssituation nicht gerade ideal ist', schimpft sie über Autofahrer, die deutlicher schneller als das erlaubte Schritt-Tempo durch die so genannte verkehrsberuhigte Zone rasen.

    'Das ändert sich, wenn die Gastronomie außen bestuhlt hat', hofft Fritz Halder, Inhaber des Hotels 'Weisses Ross'. Eine entsprechende Erfahrung habe er schon am ersten Mai gemacht. Wenn draußen Leute am Kaffeetisch sitzen, 'bremsen die Autofahrer ab'.

    Aus Halders Sicht ist die Umgestaltung 'absolut positiv'. Das ganze Umfeld sei aufgewertet worden. Nun sei es allerdings auch wichtig, dass 'die Unternehmen etwas daraus machen'. So könnten zum Beispiel die Außenbereiche vor den Läden interessanter gestaltet werden. Da reiche es allerdings nicht, nur einen Fahrradständer aufzustellen.

    Publikumsmagnet fehlt

    Auch Geschäftsfrau Feldmeier sieht ihre Kollegen in der Pflicht. Mit einer guten Beratung zum Beispiel könne man die Kunden dazu animieren, auch einen etwas weiteren Weg zum Laden in Kauf zu nehmen. Allerdings hat sich 'die Kalchstraße von einer 1b- zu einer 2a-Lage verschlechtert'. Da es kein Lebensmittel-Geschäft gebe, bleibe ein Teil der Laufkundschaft fern. Außerdem fehle ein großes Geschäft als Magnet. Dass immer wieder Ladenflächen leer stehen, erklärt sie mit hohen Mieten und Grundstückspreisen.

    'Es gibt eben Vermieter, denen macht es nichts aus, wenn ihr Haus leer steht', ergänzt Geschäftsinhaber Zelt. Zudem seien viele Räume zu klein, um einen Betrieb rentabel zu führen. Das ist auch der Grund, weshalb Zelt nach einem entsprechenden Umbau ins ehemalige 'Kaufhaus X' umziehen will. Außerdem rücke er damit näher ans Zentrum.

    Auch wenn die Geschäfte gerade in Richtung Bahnhof weniger werden, versucht die Initiative dieses Viertel attraktiv zu halten. In diese Richtung zielt das Kalchstraßen-Fest im September. Dieses werde heuer 'im gemäßigten Rahmen abgehalten', so Zelt. 'Wir wollen alle mit ins Boot bekommen', doch nicht jeder Ladenbetreiber könne es sich womöglich auch leisten teilzunehmen.

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