Immenstadt | hcr | Nicht im Hofgarten, sondern im Kurhaus Oberstaufen feiern die Immenstädter Abiturienten ihre Hochschulreife. Eltern und Bürger der 'Schulstadt', wie sie ihr Rathauschef gerne nennt, wundern sich. Auch Schulleiterin Ingeborg Pauli hätte die Abifeier gerne in Immenstadt gehabt, 'wollte aber den Schülern ihre Meinung nicht aufdrängen'. Dem schließt sich Bürgermeister Gerd Bischoff an: 'Schade, dass die Feier nicht in Immenstadt stattfindet. Offensichtlich konnten sich die Beteiligten nicht einigen. Darauf hat die Stadt keinen Einfluss.' Nicht äußern wollte sich der Elternbeirat des Immenstädter Gymnasiums.
Laut Organisatorin Michaela Bücherl tue es den Mitschülern Leid, dass die Feier nicht in Immenstadt ist. Doch habe sich die Mehrheit für das günstigere Angebot entschieden. Vladimir Sarakinov, der für die Bewirtung im Hofgarten zuständig ist, und dem die Schüler 'mangelndes Entgegenkommen' vorwerfen, ist enttäuscht. Obwohl er seit Jahren bei der K13-Party gut mit den Schülern zusammenarbeite und ihnen entgegengekommen sei, hätten sie sich für Oberstaufen entschieden, ohne nochmals mit ihm zu sprechen.
Schüler organisieren Feier selber
Zur Vorgeschichte: Auf eigenen Wunsch, berichtet Pauli, organisieren die Abiturienten ihre Feier selber. Ein Vorgespräch mit Sarakinov sei unbefriedigend verlaufen. Der Wirt habe Vorauszahlung verlangt. Und die Schüler fanden das Menü überteuert. Außerdem habe er ihnen nicht zugestanden, den Sektempfang selbst zu organisieren. Stattdessen habe er das Glas Sekt zu zwei Euro ausschenken wollen.
Daraufhin holten die Schüler ein Konkurrenzangebot ein. 'In Oberstaufen sind die Bedingungen besser', berichtet Bücherl. Außerdem sei der Sekt im Menüpreis enthalten. Mit den Angeboten in der Tasche wandten sich die Schüler an die Stadt, um zu erreichen, dass Sarakinov ihnen entgegenkommt. Und das tat der Hofgarten-Wirt. Sarakinov bot mehr Speisen an und senkte den Preis für ein Glas Sekt auf 1,50 Euro. Zudem bot die Stadt den Schülern an, ihnen die Feuerwachekosten zu erlassen. Der Hofgartensaal wäre ohnehin kostenlos gewesen. 'Die Stadt ist uns entgegengekommen', sagt Bücherl.
Sarakinov wundert sich über die Absage. Nach dem ersten Angebot habe er nichts von den Schülern gehört: 'Wir wären flexibel gewesen.' Als dann die Stadt anstelle der Schüler bei ihm anfragte, habe er das Angebot nachgebessert. Es käme für ihn aber nicht in Frage, den Sekt zu verschenken.
Edgar Reitzner, Leiter der Stadtwerke Immenstadt, versteht das: 'Ich kann nicht in ein Restaurant gehen und sagen: Ich bringe meine Getränke selber mit.' Beide Angebote seien in Ordnung gewesen. Außerdem sei es auch nicht der erste Jahrgang, der außerhalb Immenstadts feiere.