Von Stefan Binzer - Immenstadt. Immenstadt wird jetzt endgültig zur Kreis Stadt. Damit will die15000-Seelen-Gemeinde aber nicht dem größeren Sonthofen (22000Einwohner) auf verwal- tungs-politischem Sektor den Rang ablaufen. Diesaloppe Bezeichnung bezieht sich lediglich auf die Tatsache, dass Immenstadt zu den im letzten Jahr eingeweihten Kreiseln an der Berufsschule und an der Roßkopf-Kreuzung heuer zwei weitere hinzufügt:am Kirchplatz und an der Ecke Jahnstraße/Kemptener Straße. Der Immenstädter Stadtrat hat jetzt mit großer Mehrheit (20:4) die Umgestaltung des Kirchplatzes und der Kreuzung an der ehemaligen Unteren Schule beschlossen. Auch die zwischen diesen beiden Plätzenliegende Jahnstraße soll ein völlig neues Gesicht bekommen mit nurnoch zwei Fahrspuren und einem begrünten Mittelstreifen, fernermehreren Fußgängr-Überwegen. Das ganze Vorhaben muss bis zum 22 Oktober über die Bühne sein,drängte Bürgermeister Gerd Bischoff die Planer zur Eile. Denn andiesem Tag findet nach Abschluss aller Restarbeiten die offizielleÜbergabe der Stadtspange statt und parallel dazu ein verkaufsoffener Sonntag im Städtle. Das Stadtoberhaupt betonte bei der Debatte im Rathaus auch, dass die Umgestaltung von Kirchplatz und Jahnstraßesowie der Kreuzung Jahnstraße/Kemptener Straße nicht nur eine Verkehrsmaßnahme sei, sondern auch städtebaulich neue Akzente setze. Das ganze Umfeld wird durch einen Grünordnungsplan aufgewertet, so Bischoff. Gedacht ist an größere Flächen für Fußgänger und mehr Bäume,unter anderem auf dem Mittelstreifen der Jahnstraße. Vor der Abstimmung hieß es einmütig, das jetzige Provisorium am Kirchplatz könne so nicht bleiben. Denn seit Eröffnung des dritten Bauabschnittes der Stadtspange läuft der Hauptverkehr durch die Stadt über den Kirchplatz.
Die dortige Ampelanlage führe aber eher zu Verzögerungen als zu einem reibungslosen Verkehr. Von einem Kreiselverspricht sich der Stadtrat zum einen nun ein besseres Abfließen der Blechlawine, zum andern aber auch ein Ausbremsen der Raser auf der Jahnstraße. Denn die jetzigen drei Spuren der Jahnstraße würdengeradezu dazu verleiten, aufs Gaspedal zu drücken. Bei nur zwei Fahrbahnen werde automatisch langsamer gefahren, war sich das Gremiumeinig. Und auch die Abbiege-Situation aus und in die Grüntenstraßesoll verbessert werden mit einer eigenen Abbiegespur auf der Jahnstraße. Der Zeitplan für die Umgestaltung sieht in groben Zügen so aus: Von Mitte März bis Anfang August Bau der Geh- und Radweg-Unterführung amehemaligen Bahnübergang Sonthofener Straße. Im Frühjahr Umgestaltungder jetzigen Ampelkreuzung Jahnstraße/Kemptener Straße in einen Kreisverkehr (Durchmesser 24 Meter) mit Fertigstel- lung bis zu den Pfingst-Ferien. Während des Sommers dann das Ummodeln der Jahnstraßeund zum Schluss die Neugestaltung des Kirchplatzes mit einem Kreisverkehr (30 Meter Durchmesser).. Die Sprecher der Stadtratsfraktionen begrüßten prinzipiell dievorgelegte Planung. Verkehrs-Referent Dieter Kappes hatte lediglich Bauchweh wegen der alten Kastanien bei der ehemaligen Oberen Schule, die dem Kirchplatz-Kreisel weichen müssen. Und Michael Immler, Vorsitzender der städtischen Radwege-Kommission, bemängelte,dass die Planung zuwenig die Bedürfnisse der Radfahrer berücksichtige. Die Kosten der umfangreichen Umbaumaßnahmen sind noch nicht genauermittelt. Nur soviel steht jetzt schon fest: Der Kirchplatz fälltunter das Projekt Stadtspange und somit unter die Drittelung der Finanzen zwischen Bund, Bahn und Stadt (wobei Immenstadt wiederum fast70 Prozent Zuschuss auf seinen Anteil erhält). Den Kreisel an der Unteren Schule hat die Bundesrepublik zu bezahlen (Teil der B 308)und