"Ein Stein fällt allen vom Herzen wenn eine Vakanz zu Ende ist". Dies gestand der evangelische Dekan Jörg Dittmar bei der Amtseinführung des Pfarrer-Ehepaares Gisela und Vitus Schludermann in der Matthäusgemeinde. Die Zeit, in der die Arbeit auf viele Schultern verteilt wurde, sei nun vorbei und die Freude über die neuen Seelsorger umso größer. So wurde der Festgottesdienst mit zahlreichen Gästen aus den Pfarreien, Politik und Gesellschaft gefeiert.
Die "Neuen", die als Pfarrer zur Anstellung an verschiedenen Orten in Unterfranken wirkten, seien nun "Pfarrer auf Lebenszeit", betonte Dittmar. Obwohl jung an Jahren seien beide erfahren in der Gemeindearbeit, im Bereich der Pädagogik, der Arbeit mit Kindern, jungen Familien und in der Seniorenbetreuung. Mit "Frische und Humor" würde das Pfarrer-Ehepaar "Menschen begeistern und berühren", so der Dekan. "Gemeinsam am Reich Gottes bauen" wollen die beiden 33-jährigen Seelsorger, die sich auch als Familie Schludermann, mit den Kindern Leopold (3) und Elisabeth (1) vorstellten. Gott selbst hätten sie zwar nicht im Reisegepäck, meinten sie, "aber Erfahrungen mit Gott haben wir in unseren Umzugskoffern".
Die Koffer zu öffnen, Leid und Freud mit jedem Gemeindemitglied zu teilen, sei einer ihrer Wünsche. Ein anderer: Im Allgäu heimisch zu werden. "Von Herzen aufgenommen" seien sie bereits, versicherte OB Dr. Ulrich Netzer - und zwar in der kirchlichen wie der weltlichen Gemeinde. Hätten doch beide Institutionen einen gemeinsamen Nenner. Die Kirche müsse den Weg zu Gott bereiten, die Kommune für den Ausbau der Wege sorgen.
Als stellvertretender Landrat wollte Anton Klotz "die Hand für einen gemeinsamen Weg der Ökumene" reichen. Ein Miteinander der Kirchen und der gemeinsame Glaube an Gott seien die Basis, um vorgegebene Ziele zu erreichen und eine Chance, schwierige Zeiten zu meistern.
Dem Weg der Ökumene "der zu den Menschen führt um ihre Herzen für Gott zu öffnen" betonte auch Stadtpfarrer Aleksander Gajewski, als Vertreter der "älteren Schwester" St. Ulrich. Glückwünsche aller Kirchengemeinden der Region überbrachte Pfarrer Michael Stritar von der evangelischen Christuskirche. Roland Sauter und Birte Ohmayer sprachen namens des Kirchenvorstandes. Musikalisch gestaltet wurde der Festgottesdienst vom Chor der Matthäuskirche unter Leitung von Barbara Fliess.