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Im Stift bleibt die Küche vorerst kalt

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Im Stift bleibt die Küche vorerst kalt

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    'Vorübergehend geschlossen' ­ Belegschaft gekündigt Kempten (se). Die Brauereigaststätte 'Zum Stift' hat geschlossen. Obwohl sich bereits abzeichnete, dass die Pächter das Objekt nicht mehr lange weiterführen wollen, kam dieser Schritt für den Eigentümer Allgäuer Brauhaus überraschend. Vorstand Harald Platz war davon ausgegangen, dass zum Jahreswechsel neue Pächter das Traditions-Wirtshaus nahtlos übernehmen. Nun wurde aber die bisherige Belegschaft gekündigt, an der Eingangstür hängt ein Schild 'Vorübergehend geschlossen'. Von den Pächtern war gestern keine Stellungnahme zu erhalten.

    'Ich bin ziemlich enttäuscht', sagte Platz gestern gegenüber der AZ. Er sei ohne jede Absprache vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Mit den Pächtern, der Stiftbetriebs-Gmb H, habe er seit der Schließung keinen Kontakt: 'Auf jeden Fall wird das Stift so schnell wie möglich wieder geöffnet.' Nachpächter seien bereits ausgewählt.

    Ein Wechsel der Betreiber war nämlich seit längerem besprochene Sache, berichtete Platz: 'Von der Kostenseite her war die Stiftbetriebs-Gmb H nicht zufrieden', erklärte er die Hintergründe. Die Gesellschaft habe die Situation nicht in den Griff bekommen und wollte deswegen aus dem 1996 abgeschlossenen Zehn-Jahres-Vertrag aussteigen.

    Diesem Ausstieg habe das Brauhaus letztlich zugestimmt: 'Wenn jemand ein Objekt nicht mehr haben möchte, hat es keinen Zweck, ihn zu zwingen. Da fehlt es dann am nötigen Engagement.' Nach den Worten des Brauhaus-Chefs habe man sich aber darauf verständigt, dass das 'Stift' solange weitergeführt werde, bis die Nachfolge geklärt sei. 'Was die Verantwortlichen nun bewegt hat zu schließen, entzieht sich bislang meiner Kenntnis', sagte Platz.

    Die Stiftbetriebs-Gmb H hat das Lokal vor knapp drei Jahren übernommen. Die Gesellschaft ist eine Tochterfirma der Karl Wessel Gmb H mit Sitz in Gelsenkirchen, in deren Besitz Kliniken, Hotels und Sanatorien in der ganzen Republik sind. In der Zentrale herrschte gestern Funkstille.

    In eine ungewisse Zukunft blicken die 'Stift'-Mitarbeiter, unter denen auch Auszubildende waren. Vollkommen unerwartet erhielten sie ihre Papiere, als sie an ihre Arbeitsplätze kamen.

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