'Kinderwald' am Hirnbein-Erlebnis-Weg lockt mit zahlreichen Attraktionen. Von Christine Rothauscher Weitnau/Missen-Wilhams Nervös steht sie da, wippt mit den Füßen, zupft an ihrem Anorak. Endlich ist es soweit: Die kleine Daniela darf ins 'Spinnennetz' klettern und mit ihr all die anderen Kindergarten- und Schulkinder, die gestern im neuen 'Kinderwald' am Hirnbein-Erlebnis-Weg die Kletter- und Schaukelgeräte, Balance- und Hängebrücken ausprobierten. Rund 500 Meter lang ist das attraktionsreiche Waldstück, das unter den Augen der örtlichen Prominenz eröffnet wurde.
Wo sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht? Ganz sicher nicht im 'Kinderwald' bei Weitnau. Dort schauen Fuchs, Hase und Hirsch sogar ganz ohne Scheu aus dem Gebüsch hervor. Und, was eher selten ist, die Waldtiere laufen selbst dann nicht davon, wenn scharenweise Kinder vorbei spazieren. Das kann jeder bestätigen, der gestern im neuen Kinderwald unterwegs war, und das waren viele. Ganze Klassen der Grund- und Hauptschule sowie Mädchen und Buben der Kindergärten Weitnau und Missen stapften über die weichen Holzhäckselwege, balancierten freihändig über Balkenbrücken oder ließen sich wie Tarzan auf einer Seilschaukel zwischen Bäumen hin- und herschwingen.
Große Überraschungen
Die größten Überraschungen für die Kinder warteten allerdings am Ende des 500 Meter langen Weges: eine zwölf Meter lange Hängebrücke und ein 30 Quadratmeter großes 'Spinnennetz', das zwischen zwei Fichten gespannt zum Erklimmen und Herumklettern lockte. Aber erst einmal war ein Päuschen für die jugendlichen Waldspiele-Tester angesagt: Bei den Eröffnungsreden gab es großes Lob vom Weitnauer Bürgermeister Peter Freytag sowie von Gemeinderat Alfred Wolf als Vertreter der Gemeinde Missen-Wilhams für die 'interessanten' und 'außergewöhnlichen' Ideen von Landschaftsplaner Michael Borth aus Sonthofen. Rund 40 000 Mark hat das neue Teilstück am rund 6,5 Kilometer langen Carl-Hirnbein-Erlebnisweg zwischen Weitnau und Missen-Wilhams gekostet.
Dank an Landschaftspfleger
'Dass dieses Gemeinschaftsprojekt in den zurückliegenden zwölf Monaten von Einheimischen und Gästen sehr gerne angenommen und zum großen touristischen Höhepunkt geworden ist', stellte Freytag ebenfalls heraus und dankte in diesem Zusammenhang insbesondere den Landschaftspflegegruppen für das handwerkliche 'Zupacken'. Bei der anschließenden 'Waldbrotzeit' konnten große und kleine Festgäste ebenfalls kräftig 'zupacken'. Doch dann gab es kein Halten mehr, das Spinnennetz aus dicken Seilen wurde von den Jugendlichen erklommen, die Hängebrücke mit viel Getrappel zum Schaukeln gebracht und ein dahinter stehendes Baumhaus erstürmt.
Ob die eingangs erwähnten Waldtiere auch dann nicht davonliefen? Aber nein. Sie standen und stehen weiterhin zwischen den Büschen. Denn sie sind wie fast alle Spaß- und Spielgeräte im 'Kinderwald' aus Holz. Es gibt aber auch welche, die sind aus blauen Plastikseilen: Hängematten nämlich, die hie und da zwischen den Bäumen aufgespannt sind, um müden kleinen Wandersleuten eine Verschnaufpause zu ermöglichen.
i Nähere Infos in den Tourismus-Büros Weitnau und Missen.