Insolvenzverwalter: Kein Übernahme-Interessent Quelle will weitermachen Kempten (pa).'Am 31. März um 18 Uhr ist hier Schluss'. So beschreibt ein Storg-Betriebsrat das bevorstehende Ende des Kaufhauses an der Fischerstraße nach genau sieben Jahren. Die in Amberg ansässige Kaufhauskette mit acht Häusern hatte, wie berichtet, am 11. Januar Insolvenzantrag gestellt. Anfang April, so Insolvenzverwalter Ekkehard Winkler, werde das zuständige Gericht die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beschließen.
Während Winkler für einige Häuser noch mit möglichen Übernahme-Kandidaten verhandelt, gebe es, wie er kürzlich vor dem Storg-Gesamtbetriebsrat erläuterte, für zwei Standorte Ansbach und Kempten keine Interessenten. Vor Ort, so der Kemptener Betriebsrat, sieht das so aus, dass zu reduzierten Preisen alles verkauft werde, was noch im Hause sei. Neue Ware werde nicht mehr nachbestellt: 'Es ist ja niemand da, der dafür bezahlen würde'.
Untätig herumstehen müsse von den verbliebenen rund 50 Beschäftigten bislang aber niemand: Komplett leergekauft sei bislang noch keine Abteilung. Ihre Gehälter hätten die Leute bislang auch bekommen, seit Januar allerdings in Form von Insolvenzgeld vom Arbeitsamt. Aufs Weihnachtsgeld freilich, so der Betriebsrat, 'warten wir schon seit 1997 vergeblich'.
Kündigungen, so Christian Betz von der Deutschen Angestellten Gewerkschaft (DAG), seien bislang noch nicht ausgesprochen worden. Allerdings werde laut Aussage des Verwalters nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens die 'Masse' nicht ausreichen, um alle Gehaltsansprüche der Mitarbeiter ab April abdecken zu können. Deshalb wird den Beschäftigten empfohlen, sich trotz formell noch bestehendem Arbeitsverhältnis arbeitslos zu melden. Das könnten sie, so Fritz Schäfer vom Kemptener Arbeitsamt, auch vor dem Insolvenztag (vermutlich 1. April) bereits tun.
Nicht von der bevorstehenden Schließung betroffen ist, weil da kein Zusammenhang mit Storg besteht, das Quelle Technik-Center mit zehn Mitarbeitern im zweiten Stock des Gebäudes an der Ecke Fischerstraße/Freudenberg. 'Aber die Leute halten das nicht so auseinander', hat Geschäftsleiter Karl-Heinz Körbel festgestellt. Mit der Folge, dass die Kunden häufig fragten: 'Weshalb gibt\'s denn bei euch keine Sonderangebote?'
Ob die Quelle allerdings im zweiten Stock bleibt oder in ein anderes Geschoss umzieht, wenn bei Storg endgültig 'Ladenschluss' war, ist noch offen. Nach derzeitigem Stand, sagt Gebietsleiter Ulrich Plaue, sei es jedenfalls das 'Ziel, in diesem Haus weiter zu machen'. Das hängt allerdings auch davon ab, was mit dem Gebäude insgesamt, das der Quelle gehört, künftig geschieht. Er gehe davon aus, so Plaue, darüber in einigen Tagen Genaueres zu erfahren.