Daniel Jaruschek (13) hat sich im "Hexenwäldle" bei Mittelberg als Maurer ausprobiert. Zusammen mit seinen Kameraden der Volksschule Oy gestaltet er dort ein Eingangsportal wie für eine Burganlage. Aber im Wald an der Gerhalde gibts noch mehr: Beispielsweise Holztische und -bänke, die zum Brotzeitmachen einladen, mit Runen behauene Steine, aus Metall gestaltete Spinnennetze und eine große Holzhexe, die über allem thront und dem Areal den Namen gibt: Hexenwäldle. Im Rahmen der Schulaktion "Praxis bildet" gestalteten die Siebtklässler vergangene Woche mithilfe von Profis den Erlebniswald.
Wenn Sigrid Eckstein den Schülern zuschaut, wie sie mauern und Holzdielen hertragen, Wege mit Sägespäne auslegen und Stahl biegen, dann wird der Vorsitzenden des Verkehrsvereins Mittelberg "ganz warm ums Herz". Das ist toll, wie sich Oyer Schüler für ein Projekt vor der Haustüre engagieren, freut sich auch ihre Tourismuskollegin Elfriede Zobel. Der Verkehrsverein hatte die Idee, aus dem Wäldchen auf der Gerhalde einen Anziehungspunkt für Einheimische und Gäste zu machen. Bürgermeister Theo Haslach hat die Vermieterinnen von Ferienwohnungen mit den Organisatorinnen des Schulprojekts "Praxis bildet", Annette Feiersinger und Ute Esfeld, zusammengebracht. Schon beim ersten Treffen seien Ideen geschmiedet worden, sagt Zobel.
Und heute gebe es vor Ort viele Unterstützer: Gastronomen kochen umsonst für alle, die sich im Hexenwäldle engagieren, die Verantwortlichen des Klettergartens Haslach befestigen fachgerecht die großen Metall-Spinnennetze
Auch Ute Esfeld spricht von einer "fruchtbaren Kooperation". Normalerweise gestalteten die Schüler bei "Praxis bildet" Sinnvolles für die Schule, beispielsweise Sitzbänke, aber so eine öffentlich Aktion im Freien sei schon etwas Besonderes. "Klar, da strengt man sich auch besonders an," stimmt Sebastian Probst (13) zu. Ein Praxis-bildet-Zeugnis gebe es obendrein. "Das kann man dann zur Bewerbung legen." Und dass er Schreiner oder Zimmermann werden will, weiß er nun nach den Praxistagen im Wäldle und in mehreren Unternehmen.
"Mit dem Rad hochkommen"
Sein Klassenkamerad Nico Kobler (13) liebäugelt nach einem Schnuppertag beim AÜW mit dem Beruf Elektriker. Aber eines ist beiden klar: Über das Hexenwäldle werden sie sich noch lange freuen. Nico möchte "öfter mit dem Rad hochkommen" und Sebastian denkt gleich noch ein paar Jährchen weiter: "Wenn ich mal Kinder habe, kann ich ihnen zeigen, was ich als Schulkind so gemacht habe" (sir)