Pünktlich zur Saisoneröffnung und zum "Tag des offenen Eistobels" strömten auch die Besucher: Rund um das Naturschutzgebiet zwischen Grünenbach und Maierhöfen war am Samstag kaum ein Parkplatz zu bekommen.
Der Regen am Samstagmorgen hielt den einen oder anderen Besucher noch ab. Doch mit zunehmend freundlicherem Wetter füllten sich nicht nur die Parkplätze, sondern auch die Sitzplätze im Festzelt vor dem Eingang des Eistobels. Die Fördergemeinschaft Eistobel feierte die "Erschließung der Riedholzer Wasserfälle" vor 125 Jahren.
Längst ist die Schlucht zwischen Schütteltobel und der Argentobelbrücke auf ganzer Länge zu durchwandern. Seit 2007 empfängt ein Informationspavillon den Eistobel-Besucher. Thomas Gretler und Erhard Bolender, die in den letzten Jahren maßgeblich ein neues Besucherkonzept umgesetzt hatten, führten durch die von der Argen geschaffene Schlucht. Sie erläuterten Besonderheiten des Nagelfluhgesteins ebenso wie die Tierwelt im Eistobel. Bergrettung und Feuerwehr informierten über ihre Aufgaben, wenn beispielsweise Wanderer geborgen werden müssen.
Auf Interesse stieß die Ausstellung von Bildern und Dokumenten, die der Grünenbacher Ortsheimatpfleger Manfred Bosch zusammengestellt hatte. Hier löste manches Foto Erinnerungen aus - rund um die alte, 1987 gesprengte, Eistobelbrücke ebenso wie zu den Hochwasserschäden, die 2005 zu beklagen waren.
Von seiner ganz persönlichen Beziehung zum Eistobel berichtete der 1. Vorsitzende der Fördergemeinschaft, Olaf Hoffmann, im offiziellen Festteil. "Als ich 1996 in Grünenbach Bürgermeister wurde, dachte ich, im Eistobel müsse erst einmal aufgeräumt werde: überall umgefallene Bäume. Im Laufe der Zeit wurde ich eines Besseren belehrt".
Die Natur sich selbst zu überlassen und lediglich Wege instand zu setzen, das ist das Ziel der Fördergemeinschaft Eistobel, in der die Gemeinden Maierhöfen und Grünenbach sowie die Stadt Isny zusammengeschlossen sind.
Letztlich soll es so bleiben wie in den letzten 125 Jahren, versicherte Hoffmann. In der Weltpolitik seien das bewegende Jahre gewesen. Im Eistobel habe sich hingegen kaum etwas verändert.